Experten unterstützen Bildungsvolksbegehren

In drei Wochen startet das von Hannes Androsch initiierte Bildungsvolksbegehren. Unterstützung kommt vom steirischen ÖVP-Bildungsexperte Bernd Schilcher: Er attestiert dem Bildungssystem einen Stillstand, den die Politik offenbar nicht beseitigen kann.

Insgesamt finden sich auf der Internetseite des Bildungsvolksbegehrens zwölf zentrale Forderungen, wie das österreichische Bildungssystem auf neue Beine gestellt werden soll - das systematische Aus des Sitzenbleibens oder die Aufwertung des Lehrberufes sind nur zwei davon.

Bernd Schilcher

APA/Roland Schlager

Bernd Schilcher unterstützt das Bildungsvolksbegehren.

Allianz mit Bürgern schließen

Generell attestiert Bernd Schilcher dem österreichischen Bildungssystem einen Stillstand. In der Politik würde sich nichts bewegen, so Schilcher, der mit dem Volksbegehren vor allem eine Allianz mit den Bürgern schließen will: „Wenn sie sich selber rühren und den Politikern klar machen, dass sie diese Zustände nicht mehr wollen, nämlich eine Schule, in der sich seit Maria Theresia nichts Wesentliches getan hat.“

Geld dürfte nicht das Problem sein

Am Geld dürfte eine grundlegende Reform des österreichischen Bildungssystems nicht scheitern, glaubt Unterstützer Beppo Mauhart, ehemaliger ÖFB-Präsident: „Dort, wo politischer Wille vorhanden ist, etwas zu verändern, findet sich auch ein Weg, diesen zu finanzieren. Von zwei Euro versickert derzeit einer in der Verwaltung, und nur einer kommt der Bildung zugute.“

Eintragungsfrist:

Die Eintragungsfrist für das Bildungsvolksbegehren läuft vom 3. bis 10. November.

Unzureichende Maßnahmen

Die derzeitigen Maßnahmen der Bundesregierung - Stichwort Neue Mittelschule oder Zentralmatura - gehen den Unterstützern des Bildungsvolksbegehren nicht weit genug. Die Neue Mittelschule, so Schilcher, mache inhaltlich Sinn, „nur das Manko ist, es ist keine gemeinsame Schule, es ist die dritte Schule, jetzt haben wir Hauptschule, das Gymnasium und die Neue Mittelschule.“ 80 Prozent der OECD-Länder hätten bereits ganztägige gemeinsame Schulen, so Schilcher.

Diskussion um Studiengebühren

Zum Thema Studiengebühren, sagt Schilcher, dass zuerst das Studienangebot verbessert werden müsse, dann könne über Studiengebühren diskutiert werden. Für Mauhart sind fehlende Studiengebühren nicht das Problem der Bildungssituation, es fehle an einem durchgängigen Konzept.

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