Schulschließung: Sorge in Gemeinden

Der am Dienstag vorgelegte steirische Bildungsplan löst aufgrund der geplanten Schulschließungen Besorgnis in den Gemeinden aus. Viele Bürgermeister befürchten durch das Aus ihrer Volks- oder Hauptschule Nachteile für die Gemeinde.

Der Bildungsplan der steirischen Landesregierung sieht vor, dass vor allem in den Kleinstschulen die Lichter ausgehen sollen. Die Schließungspläne reichen von Volks- über Haupt-, bis hin zu Fach- und Berufsschulen - mehr dazu in Mehr als 30 Schulen schließen heuer. In den Gemeinden macht sich Unmut und Sorge breit.

Volksschule, Schulschließungen, Unterricht

APA/Harald Schneider

Volksschulen mit weniger als 20 Schülern sind von den Schließungen betroffen

Verkehrssicherheit der Schüler gefährdet

Die Volksschule in Hohentauern ist eine der Schulen, die noch dieses Jahr zugesperrt werden soll. Bürgermeister Heinz Wilding spricht von einer „Katastrophe“ und macht sich auch Sorgen um die Schüler. Die Straße zur Schule in Trieben sei oft gesperrt oder schwer passierbar: „Es ist ja bekannt, dass die B114 eine äußerst schwierige Bergstraße ist. Es gibt immer sehr viel Schnee, im Winter beinahe sechs Monate, sodass die Auf- und Abfahrt sehr schwierig ist“.

Auch der Bürgermeister von Salla, Siegfried Steurer, macht sich Sorgen wegen des Schulwegs. Vom äußersten Rand der Gemeinde bis nach Köflach sei der Schulweg 30 Kilometer lang, seiner Meinung nach zu lange für ein sechs Jahres altes Kind.

Kulturelles Leben in Gefahr

Sorgen um das kulturelle Leben im Ort macht sich der Bürgermeister von Wenigzell, Herbert Hofer, hier soll die Hauptschule zugesperrt werden: „Das ist für unsere Gemeinde sicherlich ein sehr schwerer Schlag. Zum einen, weil die Schule ein wesentlicher kultureller Faktor ist, zum anderen, weil dann ein Gebäude leer steht“. Langfristig befürchtet Hofer dadurch hohe Kosten.

Unverständnis in Gleisdorf

In Hofstätten bei Gleisdorf versteht Bürgermeister Werner Höfler nicht, warum die Obstbaufachschule zugesperrt wird. „Für mich als Bürgermeister und Vertreter der Region ist es eine Katastrophe. Wir haben seit Jahren gekämpft, dass die Schule sehr gut da steht, sie war auch immer ausgelastet, mit sehr großen Schülerzahlen“, so Höfler. Mit der Schließung des EDV-Zweiges gingen auch die Schülerzahlen zurück, weiß der Bürgermeister. Dennoch ist es für ihn völlig „unverständlich, eine so gut funktionierende Schule ins Abseits zu stellen und dann völlig zuzusperren“.

Verständnis in Aigen im Ennstal

Doch nicht überall stößt der Schließungsplan auf Unmut. Verständnis für das Aus der Gastronomie- und Berufssschule kommt aus Aigen im Ennstal. Die Schülerzahlen seien zu gering gewesen, heißt es hier.