Trotz teurer Zigaretten kaum weniger Raucher

Die Zahl der Raucher wird durch die teureren Zigaretten nicht weniger. Experten hoffen jedoch, dass die Tabaksteuererhöhung davon abhalten könnte, mit dem Rauchen zu beginnen. In der Steiermark rauchen 15 Prozent der Erwachsenen täglich.

Das Rauchen ist in dieser Woche wieder teurer geworden. Die Zigarettenpreise sind um zehn bis 20 Cent angehoben worden. Es handelt sich um die dritte Tranche der Tabaksteueranhebung – mehr dazu in Grenznahe Trafikanten fürchten um ihr Geschäft

Aschenbecher

APA/Georg Hochmuth

Tabakwaren sind auf Platz 11 der Ausgaben österreichischer Haushalte

660 Euro pro Jahr für Zigaretten

Pro Haushalt werden in Österreich laut Regioplan 660 Euro pro Jahr für Tabakwaren ausgegeben - und das, obwohl zwei Drittel der Erwachsenen Nichtraucher sind. In der Steiermark rauchen knapp 15 Prozent der Erwachsenen täglich, dazu kommen noch knapp sechs Prozent Gelegenheitsraucher. Zu diesen Zahlen kommt eine Befragung der Fachstelle für Suchtprävention Vivid.

Akzeptanz bei unter zehn Prozent

Durch die Erhöhung der Zigarettenkosten werden sich nur wenige Menschen vom Rauchen abbringen lassen, sagt Waltraud Posch von Vivid: „Wir sehen die Tabaksteuererhöhung grundsätzlich positiv, weil sie ein von der WHO empfohlenes Mittel ist, um den Tabakkonsum zu reduzieren. Allerdings empfiehlt die WHO mindestens zehn Prozent Erhöhung, sonst schlucken das die Raucherinnen und Raucher, sonst akzeptieren sie das.“

Den Beginn des Rauchens erschweren

Einen positiven Effekt könnte die Tabaksteuererhebung aber jedenfalls haben: Sie kann Menschen davon abhalten, mit dem Rauchen zu beginnen. Wird die Tabaksteuer - wie von der Weltgesundheitsorganisation gefordert - um zehn Prozent erhöht, dann verringert sich der Zigarettenkonsum laut internationalen Studien um rund vier Prozent, bei Jugendlichen sogar um sieben Prozent.

Rauchfreie Arbeitsplätze

Um möglichst viele Rauchern den Griff zum Glimmstängel so schwer wie möglich zu gestalten, müsste neben der Tabaksteuererhöhung ein ganzes Maßnahmenbündel geschnürt werden, so Posch: „Es müsste auch rauchfreie Arbeitsplätze inklusive rauchfreier Gastronomie geben, weiters ein generelles Verbot von Werbung und Sponsoring. Es müsste das Produkt der Zigarette sehr gut reguliert sein, man müsste zielgruppenspezifische Tabakprävention machen und vor allem ach Tabakentwöhnung anbieten.“

Steiermark bei Entwöhnungskursen Spitzenreiter

Vor allem bei der Vorsorge und bei den Entwöhnungskursen ist die Steiermark Spitzenreiter in Österreich. 250.000 Euro werden vom Land dafür zur Verfügung gestellt. Die Hälfte davon fließt in die Raucherentwöhnungskurse.

Für jene, die sich dazu entschließen, mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es zahlreiche Anlaufstellen. Die Fachstelle für Suchtprävention empfiehlt beispielsweise die Gruppenseminare „Rauchfrei in sechs Wochen“. Über das Österreichische Rauchertelefon – 0810/810 013 – erhalten Interessierte telefonische Beratung und Begleitung. Alle weiteren Informationen sind auf der Homepage „Rauchfrei dabei“ nachzulesen.

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