Bankräuber von St. Kathrein hatte Sprengsätze

Der mutmaßliche Bankräuber, der am 10. Februar in St. Kathrein am Hauenstein mit einer Bombenattrappe eine Bank ausgeraubt hatte und sich in Haft befindet, hatte bei dem Überfall auch funktionsfähige Sprengsätze dabei.

Nach umfangreichen Ermittlungen konnten die Kriminalisten in Zusammenarbeit mit Beamten der Polizei Fehring und Fürstenfeld den verdächtigen 45-jährigen Oststeirer aus dem Bezirk Feldbach ausforschen und festnehmen - mehr dazu in Bankräuber von St. Kathrein in Haft (24.2.12).

Fahndungsfoto aus der Überwachungskamera

Polizei

Der Mann hatte kurz nach der Tat offenbar bei der Zufahrt zu Peter Roseggers Waldheimat gestoppt und die vier bei dem Coup verwendeten Sprengsätze teilweise entsichert und in einen Graben geworfen.

Erst habe er keine Angaben dazu machen wollen, so Wolfgang Ofner vom Landeskriminalamt Steiermark; da die Ermittler in seinem Haus aber Bauteile zur Herstellung von Sprengvorrichtungen vorfanden, nicht aber den Aluminiumkoffer und die Bombenattrappe, wurde der Mann erneut befragt. „Wir haben ihm nahegelegt, uns den Ort zu nennen, denn es könnten ja auch Unbeteiligte durch die Sprengsätze zu Schaden kommen. Da hat er uns den Graben am Alpl genannt“, so Ofner.

Beweisstücke im Wald vergraben

Nach einer neuerlichen Suche konnten nun der verschwundene Aluminiumkoffer und der Sprengsatz in einem Waldgebiet in der Gemeinde Alpl aufgefunden werden - bei der Bergung des Koffers explodierte ein Sprengsatz, wodurch der Koffer völlig zerstört wurde.

Beim Überfall hatte der Mann außerdem zwei mit Böllerpulver gefüllte Sprengsätze und einen Zeitzünder mit Sicherungsstift um den Hals gehängt - die Bomben waren mit je 70 Gramm Böllerpulver gefüllt. Ein Sprengsatz konnte vollständig geborgen werden.

Zu Banküberfall 1977 befragt

Weiters wurde der Beschuldigte zu einem bisher ungeklärten Banküberfall aus dem Jahre 1997 auf die Raiba Weitendorf befragt. Der Verdächtige hatte damals unmittelbar vor dem Überfall zwei Fahrzeuge gekauft. Nach dem Überfall wurde ein Fahrzeug völlig ausgebrannt im Bereich der A9 aufgefunden; das zweite Fahrzeug konnte ohne Kennzeichen nur wenige Kilometer von der Bank entfernt mit einem Brandbeschleuniger aufgefunden werden. Trotz belastender Zeugenaussagen ist der 45-Jährige zu dieser Tat nicht geständig.