Karlau-Häftling nach Randale gelähmt

Seit einer Fixierung Ende 2010 sitzt ein Karlau-Häftling im Rollstuhl. Seit damals ermittelt die Grazer Staatsanwaltschaft gegen vier Ärzte und drei Justizwachebeamte - jetzt soll die Republik 150.000 Euro zahlen.

Laut einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ soll es zu dem Vorfall bereits am 17. November 2010 gekommen sein: Damals habe der 62-jährige Langzeitinsasse randaliert und musste deswegen von drei Justizwachebeamten überwältigt werden.

Justizanstalt Graz-Karlau

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Zu dem Vorfall in der Karlau kam es bereits am 17. November 2010

„Knacks war zu hören“

Als er am Boden lag und ein Beamter auf ihm kniete, soll ein Knacks zu hören gewesen sein, was auch die Beteiligten bestätigten; daraufhin soll der Insasse noch selbst in den Keller in die Absonderungszelle gegangen sein.

Aussage gegen Aussage

Von Schmerzen habe er nichts erwähnt, zitiert die Zeitung die Beschuldigten - der 62-Jährige dagegen sagt, er habe gewimmert und mehrmals einen Arzt verlangt; doch Mediziner hätten ihn nur durch die Plexiglasscheibe angesehen und nicht behandelt. Zwei Tage später wurde der Häftling bewusstlos ins Krankenhaus gebracht - als er aufwachte, war er querschnittgelähmt.

Häftling will 150.000 Euro Schmerzensgeld

Eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen die Gefängnisärzte und die drei Beamten wurde eingebracht, seither ermittelt die Staatsanwaltschaft. Am Dienstag sei nun ein ergänzendes Gutachten beantragt worden, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher. Unabhängig vom Strafverfahren brachte die Anwältin des Häftlings bei der Finanzprokuratur eine Schmerzensgeldforderung in der Höhe von 150.000 Euro ein.

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