KPÖ kämpft weiter gegen kleines Glücksspiel

Schon seit Jahren kämpft die steirische KPÖ gegen das so genannte kleine Glücksspiel - bisher nur mit mäßigem Erfolg. Am Dienstag wurden nun weitere Anträge in den Landtag eingebracht, wonach Spielautomaten generell verboten werden sollen.

Zwei Anträge wurden dem Landtag von der KPÖ am Dienstag vorgelegt: In einem wird von der Bundesregierung nach Wiener Vorbild ein generelles Verbot des kleinen Glücksspiels gefordert, im anderen an das Land Steiermark appelliert, keine neuen Lizenzen für Automaten mehr zu vergeben bzw. die Geltungsfrist der erteilten Bewilligungen zu verkürzen.

Spielautomat

APA/Georg Hochmuth

In der Steiermark gibt es so viele Spielautomaten wie in sonst keinem Bundesland

Neues Gesetz bringt mehr Automaten

Grund für den neuerlichen Vorstoß ist das neue Glücksspielgesetz, das bereits in Kraft ist, aber noch nicht umgesetzt wurde. Dieses sieht unter anderem die Aufstellung weiterer Spielautomaten vor und das, obwohl es in der Steiermark schon jetzt so viele Automaten wie sonst in keinem anderen Bundesland gibt.

„Die Steiermark ist das einzige Bundesland, wo auch die alten Automaten noch bis Ende 2013 stehen bleiben dürfen, und mit dem neuen Gesetz werden schätzungsweise 1.200 neue Automaten dazukommen. Schon jetzt haben wir 3.500 Automaten in der Steiermark“, sagt KPÖ-Klubobbfrau Claudia Klimt-Weithaler.

Bis zu 80.000 Spielsüchtige

Auch die Spieleinsätze werden mit dem neuen Gesetz stark erhöht - eben das würde das Problem Spielsucht aber noch größer machen, als es schon ist, geht der steirische Suchtbericht aus dem Jahr 2008 doch von bis zu 80.000 Spielsüchtigen aus.

„Fakt ist, dass wir gemerkt haben, dass immer mehr Menschen zu uns kommen, die um finanzielle Unterstützung bei unserem Sozialfonds ansuchen und wir drauf gekommen sind, dass ein großer Teil dieser Menschen entweder selbst spielsüchtig oder irgendjemand in der Familie davon betroffen ist“, so Klimt-Weithaler.

Mann spielt bei Glücksspiel-Automat

APA/GEORG HOCHMUTH

Größte Automatendichte: 3.500 Geräte stehen in der Steiermark

Anträge in Unterausschuss verschoben

Bisherige Initiativen zur Abschaffung der Spielautomaten seien am Widerstand von SPÖ und ÖVP gescheitert, und auch diesmal wurde im Landtag über die eingebrachten Anträge nicht abgestimmt. Stattdessen wird sich - wie schon einmal, ohne Ergebnis - ein Unterausschuss damit befassen. „Es ist sehr enttäuschend, dass die SPÖ dem Wunsch ihrer Basis wieder nicht gefolgt ist. Wir fordern die SPÖ daher auf, den Glücksspielkonzernen endlich die Freundschaft aufzukündigen und im Interesse der betroffenen Familien zu handeln", so Klimt-Weithaler.

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