Baustart für Grazer Med-Uni-Forschungszentrum

Beim LKH Graz ist am Freitag der Grundstein für das „Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin“ (ZWT) gelegt worden. Als Teil der Grazer Med-Uni soll das ZWT medizinische Forschung und Wirtschaft verbinden.

Vom ZWT sollen künftig die Universität, die Wirtschaft und die Patienten profitieren. Der Komplex mit rund 10.000 Quadratmetern Labor- und Büroflächen soll die Kooperation zwischen Forschungseinrichtungen im klinischen und nicht-klinischen Bereich der Med-Uni Graz mit der biomedizinischen und biotechnischen Industrie erleichtern.

ZWT Forschungszentrum Graz - Entwurf

SFG

„Angewandte Forschung“

„Es ist ein Gebäude, in dem eben nicht nur reine Forschung gemacht wird, sondern in dem angewandte Forschung, sprich Kooperationen mit der Wirtschaft - etwa biotechnologische Produkte - entwickelt werden. Die sollen dann schlussendlich der Medizin, der Diagnostik und der Therapie zugutekommen“, sagt der Ideengeber des Projekts, Hellmut Samonigg von der Med-Uni.

Eine der größten Biobanken Europas

Im ZWT soll unter anderem auch die „Grazer Biobank“ unterkommen - mit ihren rund vier Millionen Gewebeproben und 400.000 Blut- und DNA-Proben eine der europaweit größten ihrer Art. „Wir befinden uns in Verhandlungen, dass die Biobank Graz zur Zentrale auch für Ost- und Südosteuropa wird. Dies würde eine mittelfristige Erweiterung des Probenstandes von derzeit fünf auf mehr als 200 Millionen bedeuten“, blickte Med-Uni-Rektor Josef Smolle am Freitag optimistisch in die Zukunft.

Arbeitsplätze und Gewinn für die Patienten

Errichter und Betreiber des Projektes ist eine eigens gegründete Gesellschaft, die sich im gemeinsamen Besitz der Innofinanz (einer Tochter der Steirischen Wirtschaftsförderunggesellschaft SFG) und der Medizinischen Universität Graz befindet. Das Projekt kostet 24 Millionen Euro, knapp zehn Millionen steuert das Land Steiermark bei.

„Dieses Projekt ist eine mehrfache Gewinnsituation für die Patienten. Das ist selbstverständlich für die Universität, für unsere Krankenanstaltengesellschaft, aber insbesondere für die Wirtschaft, die Humantechnologie in der Steiermark mit Arbeitsplätzen verbunden“, sagt Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (ÖVP).

Viel Platz für Mieter aus der Wirtschaft

Insgesamt geht man davon aus, dass künftig im ZWT - die Fertigstellung ist für 2014 geplant - rund 250 Personen - von Forschern im medizinischen Bereich und Laborkräften bis hin zu Statistiker und Techniker - arbeiten werden. Für Mieter aus der Wirtschaft stehen rund 40 Prozent der gesamten ZWT-Fläche zur Verfügung, so Burghard Kaltenbeck, Geschäftsführer der SFG; rund die Hälfte davon ist für Büros vorgesehen, der Rest für Labors und kommunikative Infrastruktur. Mit Baustart waren von den Firmenflächen bereits 60 Prozent vermietet.

Grundstein für neuen Med-Campus

Der nun begonnene Bau markiert zugleich den Start für die Errichtung des neuen Med-Campus, der in den nächsten fünf Jahren auf einem 4,3 Hektar großen Gelände hinter der LKH-Universitätsklinik entstehen soll. In diesem durch den Bund finanzierten universitären Infrastrukturprojekt sollen künftig alle nicht-klinischen Bereiche der Forschung und Lehre der Med-Uni zusammengefasst werden.

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