Hohentauern fürchtet um Tourismus

Seit den schweren Unwettern in Hohentauern im Bezirk Murtal vor einer Woche ist die Triebener Bundesstraße (B114) gesperrt. Eine Direktverbindung nach Trieben gibt es derzeit nicht. Die Gemeinde befürchtet dadurch enorme Schäden für den Tourismus.

Die heftigen Unwetter in Treglwang, Gaishorn, Trieben sowie Hohentauern haben vor einer Woche eine Spur der Verwüstung hinterlassen - mehr dazu in Katastrophenalarm im Bezirk Liezen. Erste Schätzungen gehen von Schäden in Millionenhöhe in der gesamten Obersteiermark aus - mehr dazu in Unwetter: Schaden geht in die Millionen.

Liezen Überschwemmungen

APA/BFV Liezen / Schlüsslmayr

Unwetter wüteten im Paltental

Triebener Bundesstraße zum dritten Mal gesperrt

Für die Gemeinde Hohentauern stellt vor allem die Sperre der Triebener Bundesstraße von Hohentauern nach Trieben durch Murenabgänge ein großes Problem dar. Hohentauern ist von der Ennstalerseite aus nicht erreichbar. Für die Gemeinde sei das aus wirtschaftlicher Sicht eine Katastrophe, so der Bürgermeister von Hohentauern, Heinz Wilding: „Nachdem diese Straße bereits das dritte Mal gesperrt ist und wir neun Wochen Tourismusausfall hatten, ist es verständlich, dass es auch bei unseren Wirtschaftsbetrieben finanziell langsam dem Ende zugeht.“

Im Vorjahr sorgten zuerst schwere Sturmschäden für eine dreiwöchige Sperre der B114, danach gingen nach heftigen Regenfällen Muren ab und verlegten die Bundesstraße – sie musste wieder für drei Wochen gesperrt werden. Die derzeitige Sperre wird noch etwa zwei Wochen andauern, schätzen die geologischen Experten.

Triebener Straße

ORF

Neben der B114 droht ein Hang abzurutschen, weshalb die Straße gesperrt werden musste

Zwei Drittel der Straßen zerstört

Die Unwetter vom vergangenen Donnerstag zerstörten rund zwei Drittel der Gemeindestraßen sowie fast das gesamte Forststraßenwegenetz und einen Großteil der Zufahrtswege. Die Triebentalstraße wurde auf einer Länge von zehn Kilometern stark beschädigt. Die Kosten der nun notwendigen Straßensicherungsmaßnahmen werden auf eine halbe Million Euro geschätzt, jene für die Wildbachsicherungsmaßnahmen auf rund 350.000 Euro.

Netze sollen Murenabgänge verhindern

Die Triebener Bundesstraße wird derzeit mit Murgangnetzen gesichert. Diese sollen in Zukunft Murenabgänge sowie Erdrutsche verhindern, sagt Marc-Andre Rapp vom Straßenerhaltungsdienst des Landes: „Es sind mehrere Firmen damit beschäftigt, die Murgangsperren zu errichten. Der Hang wird laufend von einem Geologen beobachtet und die Situation wird täglich neu beurteilt.“

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