Fall Oliver: Erster Gerichtstermin im September

Vor drei Monaten ist der fünfjährige Oliver vom Vater in Graz der Mutter entzogen und nach Dänemark gebracht worden. Einen ersten Gerichtstermin gibt es im Herbst; in Österreich wird über eine Anklage entschieden.

Oliver war am 3. April der Mutter vor einem Kindergarten in Graz-Eggenberg vom Vater und einem Helfer entzogen, in ein Mietauto gezerrt und nach Dänemark gebracht worden - mehr dazu in Kindesentziehung - Vater will sich stellen (3.4.2012). Die Ermittlungen verliefen seither schleppend; eine endgültige Entscheidung, bei wem der Bub bleiben wird, gibt es noch nicht.

Oberstaatsanwaltschaft entscheidet über Anklage

Für die Staatsanwaltschaft Graz sind die Ermittlungen nun abgeschlossen, ob der Vater angeklagt wird, entscheidet demnächst die Oberstaatsanwaltschaft. Der Vater sagt, er habe das Recht gehabt, Oliver nach Dänemark zu holen - in Österreich wird das anders gesehen, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hansjörg Bacher: „Es hat bereits das Oberlandesgericht Graz ausgesagt, dass seine Aussage hier als reine Schutzbehauptung angesehen werden muss und dieser Ansicht schließt sich natürlich auch die Staatsanwaltschaft Graz an.“ - mehr dazu auch in Fall Oliver: Haftbefehl gegen Vater aufgehoben (18.6.2012).

Anwältin der Mutter für Mediation

Die Verhandlung über den Rückführungsantrag der Mutter findet am 6. September in Dänemark statt - bis dahin vergehe aber wieder viel wertvolle Zeit, kritisiert die Anwältin der Mutter, Britta Schönhart: „Die dänischen Behörden reden sich auf die Sommerferien hinaus, wobei es gerade in einem Eilverfahren keine Gerichtsferien gibt, und das wird auch in Dänemark so sein.“ Schönhart kann sich auch eine internationale Mediation in Deutschland vorstellen, der müsste aber der Vater des Kindes zustimmen.