Kritik an Gratis-WC auf Autobahnen

Die Benützung von Toiletten auf Autobahntankstellen muss gratis sein. Dieses Urteil ist nach einer Musterklage der Autobahnbetreibergesellschaft ASFINAG jetzt rechtskräftig. Bei den Tankstellenbetreibern sorgt das für Ärger.

Kloschild

ORF.at/Günther Rosenberger

Die Klobenützung an Tankstellen muss gratis sein

Auf den Autobahnraststationen und an den Tankstellen sind gerade jetzt, zur Urlaubszeit, die Toiletten ziemlich frequentiert. Entsprechend hoch ist der Putzaufwand, der schließlich auch bezahlt werden muss.

Täglich 1.500 bis 4.000 WC-Benützer

Der Sprecher der steirischen Tankstellen-Betreiber in der Wirtschaftskammer Harald Pfleger versteht das jetzige Urteil, das eine Klobenützungsgebühr verbietet, nicht: „Wenn man so denkt, dass der Jahresschnitt pro Tag 1.500 Personen sind, in Spitzenzeiten 4.000 Personen auf einer Tankstelle, dann kann ich jetzt zwar keine genau Zahlen sagen, aber die Kosten sind enorm.“

Auch freiwillige Spenden verboten

Laut Autobahnbetreibergesellschaft ASFINAG gilt das Verbot einer WC-Benützungsgebühr für alle Autobahntankstellen und die dortigen Raststätten - auch der Umweg über die freiwillige Spende sei laut ASFINAG untersagt - mehr dazu in Autobahnklos: Manche zahlen freiwillig (noe.ORF.at, 13.7.).

Die Leiterin der zuständigen ASFINAG-Stelle Stefanie Grafenauer: „Gerade in diesem Fall hat das Gericht festgestellt, dass hier von einer wirklichen Freiwilligkeit keine Rede sein kann und dass eine psychologische Zwangssituation entsteht. Wir haben unseren Partnern jetzt vier Wochen Zeit gegeben diese Schilder zu entfernen, nach diesen vier Wochen werden wir das streng kontrollieren.“

Tankstellenbetreiber unterstützen Pächter

Der Sprecher der steirischen Tankstellen-Betreiber Harald Pfleger sagt, man werde das Urteil nicht einfach so stehen lassen: „Wir werden uns sicher zusammensetzen und das besprechen, wie man da unsere Pächter unterstützen kann.“

Beim Fachverband der Mineralöl-Konzerne will man das Urteil nicht kommentieren, allerdings hätten sich saubere Toiletten zu einer immer größeren Kostenbelastung entwickelt, wünschenswert wäre eine branchenübergreifende Regelung.

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