100.000 Euro an Telefonbetrüger überwiesen

Bereits zum zweiten Mal ist ein Südsteirer Telefonbetrügern auf den Leim gegangen. Wie schon im Februar stellten Unbekannte dem 61-Jährigen einen großen Gewinn in Aussicht - nun ist der Mann insgesamt um knapp 100.000 Euro ärmer.

Paysafe-Card

Paysafe Card-Group

Was ist eine Paysafe-Card?

Die Paysafe-Card ist ein elektronisches Zahlungsmittel, das nach dem Vorkassenprinzip funktioniert: Der Käufer bleibt völlig anonym und bekommt nach Bezahlung einen 16-stelligen Code. Wer auch immer im Besitz dieses Codes ist, kann über das Geld verfügen.

Der 61-Jährige aus dem Bezirk Leibnitz wurde im November des Vorjahres von einem angeblichen Mitarbeiter einer Anwaltskanzlei kontaktiert: Er habe 300.000 Euro gewonnen. Um den Gewinn zu erhalten, solle der Südsteirer sogenannte Paysafe-Karten kaufen und die Codenummer - und damit praktisch das Geld - an die Betrüger telefonisch weiterleiten. Der 61-Jährige kam der Aufforderung nach.

Dass der Betrug aufflog, war einer aufmerksamen Verkäuferin zu verdanken, der es komisch vorkam, dass jemand Paysafe-Karten für 8.000 Euro kauft. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Mann bereits die Codes für Guthabenbons im Wert von über 41.000 Euro hergegeben - Geld, das er nie wieder sah - mehr dazu in 40.000 Euro mit Kartenbetrug ergaunert (27.2.2012).

Warnungen fruchteten nicht

Die Polizei warnte den Mann eindringlich vor derartigen Betrugsmethoden, doch die Warnungen fruchteten nicht: Am Freitag schlug eine Verkäuferin erneut Alarm - der Mann habe wieder Gutscheincodes in großen Mengen gekauft.

Wie sich herausstellte, wurde der Südsteirer erneut von einer angeblichen Anwaltskanzlei kontaktiert. Diesmal war der versprochene Gewinn deutlich höher - die Betrüger stellten dem Arbeiter 630.000 Euro in Aussicht. Er kaufte Gutscheinbons im Wert von fast 57.000 Euro und gab die Codes dafür bereitwillig am Telefon weiter - für Steuern und Bearbeitungskosten, wie der Mann glaubte.

Nach wie vor Hoffnungen auf den Gewinn

Der Leichtgläubige hofft laut Polizei nach wie vor auf seinen Gewinn - sein Erspartes von knapp 100.000 Euro ist mittlerweile verbraucht. Die Polizei warnt unterdessen einmal mehr, Pincodes niemals telefonisch und per E-Mail weiterzugeben.