Arbeitslosigkeit im Juli deutlich gestiegen

Die Arbeitslosigkeit in der Steiermark ist im Juli um 9,8 Prozent gestiegen. Im Österreichvergleich trifft es die Steirer besonders hart, da es weniger offene Stellen gibt, und Industrie und Leiharbeit schwächeln.

Auf einen Antrag wird das Wort "Arbeitslosengeld" aufgestempelt

dpa/Oliver Berg

Weniger Arbeitslose in Murau

Nur der Bezirk Murau hat als einziger Bezirk einen Rückgang bei der Arbeitslosenzahl - um 5,2 Prozent.

27.127 Menschen waren im Juli in der Steiermark arbeitslos - um 2.667 mehr als im Juli vor einem Jahr; österreichweit waren im Juli 227.867 Personen ohne Job - mehr dazu in Arbeitslosenrate steigt um 8,6 Prozent (oesterreich.ORF.at).

Erstmal auch Industrie betroffen

Die steigende Arbeitslosigkeit zieht sich quer durch alle Branchen, im Juli erstmals betroffen war auch die Industrie. Zudem gibt es weniger Stellen, und die Steirer sind länger ohne Job als im Vorjahr, so AMS-Sprecher Hermann Gössinger: „Wir haben 25 Prozent weniger offene Stellen gehabt, und wir haben die Menschen wesentlich länger in der Arbeitslosigkeit - durchschnittlich zur Zeit 107 Tage, das sind 13 Tage Arbeitslosigkeit mehr. Wir haben im Moment eine zu wenig dynamische Wirtschaftslage, die Wirtschaft fordert zu wenig Arbeitskräfte.“

Lehrlinge: „Enge Schranken in vielen Köpfen“

Großes Thema bleibt auch die Lage der Lehrlinge. Vom Bund kommen positive Zahlen, aus der Steiermark nicht: Die Zahl der Lehrstellensuchenden stieg um 16,4 Prozent, jene der offenen Lehrstellen sank dagegen um 0,5 Prozent.

„Man kann davon ausgehen, dass auf eine offene Lehrstelle zur Zeit drei Bewerber kommen. Wir haben offene Lehrstellen, die wir nicht besetzen können, wir haben auf der anderen Seite aber Jugendliche, die keine Lehrstelle finden. Das Wichtigste ist es, sich rechtzeitig zu informieren, vor allem auch die Eltern, was gibt es für unterschiedliche Berufe - da gibt es in vielen Köpfen enge Schranken“, so Gössinger.

Leiharbeit in Schwierigkeiten

Ein weiteres Problemfeld ist die Leiharbeit, sagt Gössinger: „Wir haben 14 Prozent mehr arbeitslose Leiharbeiter, und wir haben fast 30 Prozent weniger offene Stellen in diesem Bereich - ein Sektor, der die letzten Jahre über die steirische Wirtschaft ganz klar dominiert hat, ist momentan stark in Schwierigkeiten.“

Dass die Steiermark die Rote Laterne des Bundeslandes mit der am stärksten ansteigenden Arbeitslosigkeit im Juli an Oberösterreich abgab, wertet man beim AMS als kleines Zeichen der Hoffnung.

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