Tourismus sucht Fachkräfte in Spanien

Trotz steigender Arbeitslosigkeit werden in bestimmten Bereichen dringend Fachkräfte gesucht: einerseits im technischen Bereich, andererseits im Tourismus - hier bemühen sich steirische Unternehmen mittlerweile um Arbeitskräfte aus Spanien.

Für die kommende Wintersaison werden in der Steiermark 400 bis 500 Arbeitskräfte gesucht - vom Koch-Kellner über Zimmermädchen bis zum Abwäscher.

Kellner, Gastronomie, Saisonarbeitskräfte

APA/Herbert Neubauer

Für die kommende Wintersaison werden in der Steiermark 400 bis 500 Arbeitskräfte gesucht

40 Prozent dieser Mitarbeiter kommen bereits aus dem Ausland - ohne sie wäre der Tourismus nicht aufrecht zu erhalten, und laut Karl Wratschko, dem Obmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer, müsse man das weiter ausbauen: „Genauso wie die Österreicher ins Ausland gehen und Führungspositionen einnehmen, so müssen wir jetzt versuchen, aus dem deutschen Markt, aus Slowenien, aus Tschechien, aus Ungarn unsere Arbeitskräfte für die Zukunft aufzubauen.“

Im Sommer in Spanien, im Winter in der Steiermark

Mittlerweile wollen 20 steirische Unternehmen auch in Spanien Mitarbeiter anwerben, denn in dem krisengebeutelten Land ist bereits jeder zweite Jugendliche ohne Job. Bisher sind in der Steiermark erst 160 Spanier beschäftigt, es könnten aber mehr werden, sagt Karl-Heinz Snobe vom Arbeitsmarktservice (AMS): „Es gibt Bedarf, und es gibt auch Interesse beispielsweise im technischen oder im IT-Bereich, wenn es gut qualifizierte Arbeitskräfte sind, und es wäre auch möglich, Tourismus-Arbeitskräfte, die etwa im Sommer in Spanien gearbeitet haben, im Winter unter Umständen in der Dachstein-Tauern-Region gut zu beschäftigen.“

Lehrstellen mit Spaniern besetzen

Man müsse flexibler werden, sagen Tourismusexperten, und unter Umständen auch spanischen Jugendlichen in Österreich eine Lehrstelle anbieten, die sonst unbesetzt bleiben würde.

Der steirische Arbeitsmarkt bekommt die Auswirkungen der schwächelnden Wirtschaft immer deutlicher zu spüren: Im Oktober stieg die Zahl der Arbeitslosen um acht Prozent an, deutlich mehr als im Schnitt der übrigen Bundesländer - mehr dazu in Arbeitslosigkeit steigt auch im Oktober.