Mehr Firmenpleiten, weniger Privatkonkurse

Pro Woche schlittern in der Steiermark 17 Privatpersonen und 16 Firmen in die Insolvenz - das zeigt die aktuelle Jahresstatistik des AKV für das heurige Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Privatkonkurse und stiegen die Firmenpleiten.

Insolvenz

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Nach Branchen liegt der Handel vor dem Baugewerbe und der Gastronomie

519 Firmeninsolvenzverfahren gab es im Jahr 2012 in der Steiermark - um fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Gemessen an der Anzahl der betroffenen Dienstnehmer nimmt die Steiermark im Österreich-Vergleich bei den Firmenpleiten die ersten drei Plätze ein - mehr dazu auch in Pro Woche 120 Firmen und 205 Private insolvent (oesterreich.ORF.at).

Kappa, Neckermann und Jöbstl

Die größte steirische Firmenpleite betrifft die Kappa Thermenbeteiligung GmbH mit 55 Millionen Euro an Passiva, dahinter liegt der Versandhandel Neckermann - mehr dazu in Neckermann: Halbe Belegschaft muss gehen (5.12.2012) - und der Vieh und Fleisch-Handel Jöbstl - mehr dazu in Steirerfleisch übernimmt insolventen Jöbstl (15.11.2012).

Ansturm auf Schuldnerberatung

Die Privatinsolvenzen sind im Jahresvergleich leicht zurückgegangen, von 956 auf 889. Der Alpenländische Kreditorenverband AKV führt das aber nicht darauf zurück, dass es den steirischen Privathaushalten besser geht als 2011, sondern auf den Ansturm der Beratungsstellen. Dadurch ergaben sich bei den Besprechungsterminen und Antragsstellungen deutlich längere Wartezeiten, zudem können Anträge nicht so schnell abgewickelt werden.

Hohe Durchschnittsverschuldung

Obwohl die Privatpleiten gesunken sind, gibt es auch hier eine Schattenseite: Pro eröffnetem Privatkonkurs liegt die Durchschnittsverschuldung in der Steiermark bei 184.000 Euro und damit weit über dem Österreichschnitt, der 107.000 Euro beträgt.

Die meisten Privatinsolvenzen gibt es in der Steiermark in der Altersgruppe 40 bis 59, im Geschlechtervergleich rutschen viel mehr Männer in die Privatinsolvenz als Frauen.

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