ACC Austria beantragt Insolvenz

Der oststeirische Kompressorenhersteller ACC Austria hat mit der internationalen Wirtschaftskrise zu kämpfen: Nun wurde offiziell ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt. ACC beschäftigt rund 700 Personen, sie sollen vorerst nicht betroffen sein.

Eigenen Angaben zufolge schrieb ACC Austria in den letzten beiden Jahren mit Umsätzen von 164 bzw. 167 Millionen Euro hervorragende Zahlen, und auch das heurige Jahr laufe ausgezeichnet, so die Geschäftsführung.

Internationaler Markt macht Probleme

Trotz dieser starken Umsätze würden vor allem internationale Probleme das ACC-Austria-Werk in Fürstenfeld mitreißen. Mit ein Grund für die derzeitige Situation sei etwa die Insolvenz der deutschen Tochtergesellschaft und vor allem die Tatsache, dass der italienische Mutterkonzern vor einigen Wochen ebenfalls einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren gestellt habe.

Mitarbeiter vorerst nicht betroffen

Wie jedes Jahr ist das Werk in Fürstenfeld auch heuer über Weihnachten wegen Revisionsarbeiten geschlossen, und bei ACC geht man davon aus, dass zu Jahresbeginn dann alle Mitarbeiter ihre Tätigkeiten wieder aufnehmen können.

Fast 700 Jobs wackeln

ACC Austria wurde 1982 gegründet. Das Fürstenfelder Werk beschäftigt fast 700 Mitarbeiter und stellt rund sieben Millionen Kompressoren für Haushaltskühlgeräte pro Jahr her

30-prozentige Ausfallssquote geboten

Voraussetzung dafür ist, dass der Sanierungsplan innerhalb der gesetzlich festgelegten 90-Tage-Frist angenommen wird. Die Passiva betragen rund 90 Millionen Euro, ACC bietet den Gläubigern eine 30-prozentige Ausfallsquote.

Von der Insolvenz betroffen sind auch mehr als 400 Lieferanten, denen das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 40 Millionen Euro schuldet.

Laut einer Statistik des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV) belegen Insolvenzen von Unternehmen mit Sitz in der Steiermark bezogen auf die Mitarbeiterzahl die ersten vier Plätze im Österreich-Ranking. Auf ACC folgt Neckermann Österreich mit 300 Dienstnehmern, danach der Vieh- und Fleischhandel Jöbstl in Straß sowie der Pflegeheimbetreiber „Gemeinsam statt Einsam“ aus Pirka bei Graz - mehr dazu in Mehr Firmenpleiten, weniger Privatkonkurse (13.12.2012)

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