Protest in Graz: „Soziale Arbeit ist mehr wert“

Beschäftigte im Sozial- und Pflegebereich haben am Mittwoch in Graz demonstriert. Gefordert wurde eine Gehaltserhöhung, die über der dreiprozentigen Inflationsrate liegt. Das letzte Angebot der Arbeitgeber liegt bei 2,4 Prozent.

Demo Gesundheits- und Pflegeberufe

ORF

Etwa 300 Menschen aus dem Sozial- und Pflegebereich haben am Mittwoch in Graz für mehr Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen demonstriert

Ohrenbetäubender Lärm war am Mittwoch in der Grazer Innenstadt zu hören. Der Grund waren die Demonstrationen wegen der Verhandlungen der Kollektivverträge im Gesundheits- und Sozialbereich. Ungefähr 300 Beschäftigte, die in Sozial- und Pflegeberufen tätig sind, demonstrierten für bessere Arbeitsbedingungen und faire Entlohnung.

„Schlechte Arbeitsbedingungen“

Allen voran war der Bundesvorsitzende für Gesundheits- und Sozialberufe Klaus Zenz: „Es arbeiten noch 130.000 Beschäftigte in Österreich in öffentlicher Hand und im privaten Gesundheits- und Sozialbereich. Wir haben sehr schlechte Arbeitsbedingungen und ein sehr schlechtes Angebot von den Arbeitgebern, das heißt, man möchte uns eine Gehaltserhöhung unter der Inflationsrate geben. Das nehmen wir nicht zur Kenntnis.“ Wenn die Verhandlungen nicht nach Wunsch verlaufen oder kein Kompromiss gefunden werden kann, gebe es einen nächsten Schritt, kündigte Zenz an.

„Faire Bezahlung“

„Wir im Pflegebereich haben die schlechtesten Dienstzeiten und wir wollen bei dem was wir leisten, eine richtige Bezahlung“, forderte eine Demonstrantin. Ein anderer bemängelte, dass zu wenig Personal vorhanden sei.

Demo Gesundheits- und Pflegeberufe

ORF

Die Arbeit soll den Stellenwert haben, den sie verdient"

Joachim Traidl vom Caritas Betriebsrat war bei den Demonstrationen auch dabei: „Das Wesentliche ist, dass die Dienstgeber wirklich schauen, dass die Teuerungsrate abgegolten wird. Die Arbeit ist für uns im Sozialbereich nicht nur physisch, sondern auch psychisch sehr anstrengend und die Arbeit hat immer noch nicht den Stellenwert, den sie haben soll, darum sagen wir auch, dass soziale Arbeit mehr wert ist.“ Es bleibt also abzuwarten, was bei den KV-Verhandlungen herauskommt.