Glashausprojekt: Land genehmigt Bohrungen

Die Betreiber des geplanten Glashausprojektes in Blumau dürfen nach Thermalwasser bohren. Das Land gab grünes Licht für Testbohrungen. Das Projekt sorgt seit Monaten für Aufregung in der Region. Zuletzt ging man davon aus, dass es vor dem Aus steht.

Das Projekt lässt in der Region die Wogen hochgehen. Die Rogner-Therme in Blumau fürchtet um ihre Heißwasserversorgung – mehr dazu in Verwirrung um Frutura-Glashausprojekt (29.1.2013).

Frutura Blumau

ORF

Plan des geplanten Glashauses in Blumau

Positiver Wasserrechtsbescheid

Ende Jänner war für Thermenbetreiber Robert Rogner das Projekt gestorben. Er bezog sich auf einen Gemeinderatsbeschluss. Die Betreiber von Frutura gingen davon aus, dass das Projekt genehmigt wird. Durch den positiven wasserrechtlichen Bescheid des Landes ist man damit einen Schritt weiter.

Bewilligung möglich

Es soll jetzt festgestellt werden, wie groß der Wasserdruck ist, wie heiß die Quelle ist und wie der Rücklauf des Wassers funktioniert. Nach diesen Probebohrungen können die Betreiber um eine Bewilligung für die Wassernutzung ansuchen.

Projektleiter Bertram Mayer ist erfreut über die Entscheidung des Landes: „Wir sehen es als wichtigen Schritt, dass das auch die Behörde so sieht.“ Er geht davon aus, dass es einen Einspruch geben wird. In den nächsten Monaten soll dann entschieden werden, ob das Projekt in der Steiermark oder in einem anderen Bundesland realisiert wird.

Bürgerinitiative appelliert

Ganz und gar nicht erfreut ist hingegen die Bürgerinitiative „Schützt Bad Blumau“. Sie appelliert an die Handeskette Spar, deren Hauptlieferant für Obst und Gemüse die Firma Frutura ist. Die Lebensqualität in der Gemeinde sei gefährdet, außerdem drohe wirtschaftlicher Schaden, da das Glashausprojekt mehr Thermalwasser als alle steirischen Gemeinden zusammen verbrauchen würde. „Experten zufolge kann das die Wirtschaftlichkeit des touristischen Leitbetriebs der Region, des Rogner Bad Blumau, sowie zahlreicher weitere örtliche Tourismus- und Beherbergungsbetriebe gefährden“, sagt Maria Perl, Obfrau des Bad Blumauer Tourismusverbandes.

Des Weiteren hätte das Projekt auch für die Bauern der Region und in ganz Österreich weitreichende Folgen, so Karl Semmler, Sprecher der Bürgerplattform: „Wenn Frutura für Spar in derart großem Umfang in die Gemüseproduktion einsteigt, erhöht sich zuerst der Preisdruck auf die Bauern, der schon jetzt hoch ist, und in der Folge kommt es zu einem Bauernsterben auch von mittleren und größeren Betrieben.“

Frutura selbst will die nächsten Monate abwarten und offenbar nicht um jeden Preis in der Steiermark bleiben. Parallel würden auch andere Standorte in anderen Bundesländer geprüft, heißt es heute gegenüber dem ORF Steiermark.

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