Fall Oliver: Mutter wandte sich an EU-Parlament

Im „Fall Oliver“ hat sich die Mutter des Buben nun an das Europaparlament gewandt. Sie bat die Abgeordneten des zuständigen Petitionsausschusses am Mittwoch um Hilfe in dem Fall.

Der Europaabgeordnete Heinz Becker (ÖVP) sah allerdings nicht viel Aussicht auf Erfolg. Wegen der bestehenden Ausnahmeregelungen Dänemarks im Justizbereich werde das schwierig werden, sagte er.

„Wir brauchen mehr Europa“

„Hier sehen wir, wohin die Extrawürste hinführen: Wenn Dänemark bei der gemeinsamen Justiz- und Innenpolitik der EU mitmachen würde, wäre es gar nicht erst zu dem juristischen Gezerre um das Kind gekommen“, so Becker. Sein Kollege, Europaabgeordneter Hubert Pirker (ÖVP), sagte: „Das ist ein konkretes Beispiel, wo wir mehr Europa brauchen.“

Im „Fall Oliver“ hatte der Vater das Kind im April 2012 vor dem Kindergarten in Graz gegen den Willen der Mutter in sein Auto gesetzt und war mit ihm nach Dänemark gefahren. Wegen des Vorwurfs der Kindesentziehung und schwerer Nötigung wurde er in Graz zu einem Jahr bedingter Haft verurteilt, wogegen er erfolgreich Berufung eingelegt hat. Der Prozess gegen den Dänen wird neu aufgerollt - mehr dazu auch in Fall Oliver: OLG hebt Urteil gegen Vater auf (1.2.2013).