Pferdefleisch in steirischer Pastasauce gefunden
Die deutsche Firma hat weitere Ermittlungen angekündigt, da erste Untersuchungen den Verdacht nahelegen, dass in der Pastasauce nicht angeführtes Pferdefleisch enthalten ist. Da es sich um private Proben und Ergebnisse handelt, gingen zunächst keine Informationen an die zuständigen Stellen in der Steiermark.
APA/Landena
Debatte: Pferdefleischskandal nur die Spitze eines Eisbergs?
Keine Gesundheitsgefährdung
Produziert wird die Fertigsauce in der Firma Landena KG in Stainach (Bezirk Liezen). Landena produziert hauptsächlich Fertigprodukte, die sie zu 40 Prozent exportiert. Eine Gesundheitsgefährdung gehe von dem Produkt nicht aus, sagt Landena-Geschäftsführer Bernhard Gruber. Man sei aber um rasche Aufklärung bemüht.
Fleisch von drei Betrieben geliefert
Die Lieferantenkette sei lückenlos nachvollziehbar. Dennoch sei es schwierig, die Quelle ausfindig zu machen:
„Dieses betroffene Fleisch für diese Produktion stammt aus drei österreichischen Zerlegebetrieben. Die Rohware, die dafür verwendet worden ist, stammt aus fünf europäischen Ländern. Das ist die schwierige Frage jetzt, wie man die Quelle ermitteln will, weil die Aufzeichnungen werden ja keinen Hinweis auf Pferdefleisch geben. Da wir davon ausgehen, dass es sich um einen Betrug handelt oder eine falsche Deklaration handelt, wird es sicher sehr schwierig sein, einen Verursacher in dieser Kette zu finden.“
Tegut geht nicht von Absicht aus
Auch der Abnehmer der Stainacher Spaghettisauce, der deutsche Lebensmittelmarkt Tegut, geht nicht von einer bewussten Täuschung der Landena KG aus, wie es in einer Pressemittelung heißt:
„Nach bisherigen Recherchen hat der Hersteller das Pferdefleisch nicht bewusst eingesetzt. Wir gehen davon aus, dass unser Lieferant genauso getäuscht wurde wie wir. Die Ursachenforschung ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Die zuständigen Behörden wurden über den Sachverhalt informiert.“
Landena hat umfangreiche Tests eingeleitet
Die Landena KG hat unterdessen ihrerseits umfangreiche Tests in Auftrag gegeben, so Geschäftsführer Bernhard Gruber. Bisherige Rückmeldungen von 40 teils selbst, teils von Kunden gezogenen Proben seien negativ. Nach Angaben des Agrarressorts wurden am Montag vom Amtstierarzt bei Landena 60 Proben gezogen. Die Ergebnisse wurden Dienstag in Aussicht gestellt.
Man habe außerdem alle Kunden über den aktuellen Stand der Dinge informiert und arbeite mit der Veterinärbehörde zusammen. Die bisherigen Lieferanten würden natürlich genau unter die Lupe genommen, und eine weitere Zusammenarbeit müsse überdacht werden, so Gruber.
Kärntner Fleischer gestand Betrug
Bereits am Samstag hat ein beschuldigter Kärntner Fleischer gestanden, dass er das Pferdefleisch, das er in seinen Würsten verarbeitet hatte, zum Teil aus der Steiermark bezogen habe, nämlich von einem Betrieb im Großraum Leoben - mehr dazu auch in Pferdefleisch: Lavanttaler Fleischer gesteht (kaernten.ORF.at; 23.2.2013).