Bauernsterben soll gestoppt werden

Österreichs Agrarpolitiker wollen das Bauernsterben aufhalten. In erster Linie sind dabei diverse Entwicklungsprogramme angedacht. Aber auch bei der kommenden Agrar-Reform soll laut Landwirtschaftskammer Steiermark noch verhandelt werden.

Für Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) ist die negative Strukturentwicklung in der Landwirtschaft - siehe auch Immer mehr steirische Bauern geben auf - nur sehr schwer bis gar nicht aufzuhalten. Seitinger begründet dies einerseits damit, dass 60 Prozent der bäuerlichen Betriebe in der Steiermark eine Größe von unter 10 Hektar haben, andererseits damit, dass viele Hoferben die Betriebe nicht mehr übernehmen wollen und den Betrieb verpachten.

Johann Seitinger

ORF

Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) will der negativen Spirale in der Landwirtschaft entgegenwirken

Dorfentwicklung fördern

Seitinger will nun mit verschiedenen Maßnahmen versuchen, dass sich diese Spirale nicht noch weiter nach unten dreht. So wird zurzeit ein Entwicklungsprogramm, beispielsweise mit Investitionsförderungen, geschnürt: „Wir haben in diesem großen, ländlichen Entwicklungsprogramm zum Ersten die ökologischen Förderungen für die Landwirtschaft drinnen und zum Zweiten die Investitionsförderungen und die Ausgleichsförderungen auch für die Bergbauernwirtschaft und für die benachteiligten Gebiete“, so der Agrar-Landesrat. Wesentlich sei aber auch die Dorfentwicklung: „Das soll motivierend gefördert werden. Wir wollen auch den Regionaltopf anbohren, wo Forschung, Entwicklung, Kreativwirtschaft gefördert wird“.

„Der Konsument entscheidet mit“

In das gleiche Horn stößt Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski. Auch er baut auf vernünftige Programme. Bei den Verhandlungen zur europäischen GAP-Reform will er beispielsweise vor allem für Bergbauern mehr Gelder lukrieren: „Einerseits versuchen wir in der Gesellschaft soweit die Zustimmung zu finden, dass diese Gelder notwendig sind, dass man bereit ist, national zu helfen. Andererseits ist es so, dass der Konsument bei jedem Einkauf mit entscheidet, welche Form er haben will - ob er heimische, kontrollierte Lebensmittel haben will, oder ob er no name Produkte kauft, die nicht kontrolliert sind“.

Entscheidend sei aber auch, so Wlodkowski, dass die heimische Landwirtschaft die Chancen am Energiemarkt nutzt. Zum Beispiel durch den Bau weiterer Biogasanlagen.

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