Rotes Kreuz kündigt Krankenkassenvertrag

Das Rote Kreuz hat am Dienstag seinen Vertrag mit der Steirischen Gebietskrankenkasse über die Krankentransportdienste gekündigt. Hintergrund ist ein schon monatelanger Tarifstreit. Für die Patienten hat das vorerst aber keine Folgen.

Schon seit Monaten sind die Fronten zwischen den Krankentransportdiensten und der Gebietkrankenkasse verhärtet - gestritten wird um eine Tariferhöhung bei den Krankentransporten. Nun hat das Rote Kreuz seine Drohung wahr gemacht und den Tranportvertrag mit der Krankenkasse gekündigt.

Helfer Rotes Kreuz

APA

Trotz Vertragskündigung ändert sich für die Patienten vorerst nichts

Gebietskrankenkasse reagiert gelassen

Die Reaktion von GKK-Obmann Josef Pesserl fällt gelassen aus: Die Forderungen der Krankentransportdienste würden jeglicher Sachargumente entbehren. „Die Krankenversicherung bezahlt jetzt schon rund das Dreifache dessen, wofür sie gesetzlich zuständig ist. Trotzdem haben wir dem Roten Kreuz ein sehr, sehr weitreichendes Angebot gemacht. Wir wissen, dass der Aufwand für einen Kilometer Transport mit einem Sanitäter bei Vollkosten bei 1,17 Euro liegt und wir sind a) nur für einen Kostenzuschuss zuständig und b) bezahlen jetzt schon 1,30 Euro“, so Pesserl.

Rotes Kreuz spricht von Hohn

Anders argumentiert das Rote Kreuz, das das Angebot der Krankenkasse als Hohn bezeichnet: Denn während sämtliche Bereiche - etwa Sprit - teurer wurden, seien die Tarife in 13 Jahren erst einmal erhöht worden; erst Ende Februar waren die steirischen Krankentransporte deshalb sogar auf die Straße gegangen - mehr dazu in Krankentransportdienste demonstrieren in Graz (26.2.2013) sowie in Krankentransportdienste fordern mehr Geld (1.3.2013).

Vorerst keine Auswirkungen für Patienten

Trotz Vertragskündigung ändert sich für die Patienten vorerst aber nichts, denn die Kündigungsfrist läuft noch bis 1. Juli. Sollte es bis dahin weiterhin keine Einigung geben, müssten Patienten ihre Krankentransporte selbst zahlen, die GKK müsste aufwendig refundieren, was vermutlich wohl auch für den Patienten letztlich teurer kommen dürfte.

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