Nora Schmid neue Grazer Opern-Chefin
„Es ist ein sehr, sehr aufregender Moment für mich“, so die designierte Intendantin bei ihrer Präsentation am Mittwoch. Schmid betonte in einem Kurz-Statement, es habe sie „die kulturelle Vielfalt von Graz gereizt“: „Die Grazer Oper steht für hohe Qualität.“ Sie möchte zunächst „die Oper mehr zur Stadt hin öffnen“, denn Theater sei für sie „Einladung zum Dialog“.
„Gute, klare Ideen“
Die Entscheidung sei „einstimmig und sehr schnell“ gefallen, so Dominique Meyer, Intendant der Wiener Staatsoper und Jury-Mitglied - Schmid war aus 43 Bewerbern, von denen 19 zu einem Hearing nach Graz eingeladen wurde, als Siegerin hervorgegangen. Auf Schmids relative Jugend angesprochen merkte Meyer an: „Jung bedeutet nicht, dass man keine Erfahrung hat.“ Für Schmid habe gesprochen, dass sie „gute, klare Ideen habe und gut strukturiert“ sei.
APA/Erwin Scheriau
Die 1978 geborene Schmid kommt aus Bern, studierte Musikwissenschaft und Betriebswissenschaft in ihrer Heimatstadt und in Rom. Als Sängerin sammelte sie Bühnenerfahrung am Stadttheater Bern und war Assistentin bei Anselm Gerhard am Institut für Musikwissenschaft an der Berner Uni.
Arbeitete schon mit vielen renommierten Regisseuren
Ab 2007 arbeitete sie am Theater an der Wien, unter anderem mit renommierten Regisseuren und Dirigenten wie Robert Carsen Stephen Lawless, Christof Loy, Stefan Ruzowitzky, Bertrand de Billy, Sian Edwards, René Jacobs und Fabio Luisi.
2010 gelang ihr dann der nächste Karrieresprung: Ulrike Hessler holte sie als leitende Dramaturgin an die Semperoper Dresden, und arbeitete als solche mit Regisseuren wie Barbara Frey, Axel Köhler, Torsten Fischer, Stefan Herheim, sowie mit den Dirigenten Julia Jones, Tomas Netopil, Erik Nielsen, Christian Thielemann.
Erste Intendanz
Weitere berufliche Erfahrung sammelte die Schweizerin an der Basel Sinfonietta und an der Staatsoper „Unter den Linden“ in Berlin. In Graz - ihre erste Intendanz wird Nora Schmid ab 1. Jänner 2015 tätig sein - die Saisonen 2013/14 sowie 2014/15 wurden bzw. werden noch von der derzeitigen Intendantin Elisabeth Sobotka gestaltet, die dann zu den Bregenzer Festspielen wechseln wird.