Alkverbot in Grazer Altstadt kaum beachtet

Seit einem Jahr gilt in der Grazer Innenstadt auf bestimmten öffentlichen Plätzen flächendeckend Alkoholverbotszone. Nicht alle aber halten sich daran: Bereits 230 Anzeigen wurden erstellt, ganze 600 Mal wurden Verwarnungen ausgesprochen.

Die Alkoholverbotszone wurde vor einem Jahr vom Hauptplatz ausgedehnt und gilt seitdem auf öffentlichen Plätzen zwischen dem Eisernen Tor und dem Schlossbergplatz, ausgenommen sind Gastgärten von Lokalen - mehr dazu in Flächendeckendes Alkoholverbot in Graz (2.5.2012).

„Leute sind meist einsichtig“

Kontrolliert wird das Alkoholverbot von der Grazer Ordnungswache und sie hat alle Hände voll zu tun, sagt Wolfgang Hübel, der Leiter der Grazer Ordnungswache: „Die überwiegende Mehrzahl der Deliktsfälle geht über eine Belehrung nicht hinaus, sprich: Die Leute sind einsichtig. Sie stecken das Flascherl ein und gehen woanders hin. Es gibt aber auch Fälle, wo man zu Anzeigen und Strafen greifen muss.“

600 Belehrungen und 231 Anzeigen

Konkret mussten in den vergangenen zwölf Monaten 600 Belehrungen ausgesprochen werden, 231 Mal gab es eine Anzeige - hier drohen Strafen von bis zu 2.000 Euro. Doch auch die Ordungswache selbst ist befugt, Strafen einzuheben - und zwar 30 Euro. Das ist im vergangenen Jahr 86 mal passiert, sagt Hübel: „Grundsätzlich ist die Strafe dann auszusprechen, wenn jemand sich unbelehrbar zeigt oder bei extremen Wiederholungsfällen.“

Billa-Eck bleibt Hotspot

Die meisten Belehrungen und Ordnungsstrafen gab es nach wie vor im Bereich des Hauptplatzes und hier beim sogenannten Billa - Eck. Umgekehrt gab es seit der Ausweitung des Alkoholverbots aber auch eine deutliche Entspannung zu verzeichnen, sagt Hübel. Seit einem Jahr seien die Beschwerden von Anrainern nämlich deutlich zurückgegangen.