Schwarze Sulm: Berlakovich für Baustopp

Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) will sich für einen sofortigen Stopp des Kraftwerksbaus an der Schwarzen Sulm einsetzen. Auf eine Weisung an die Landesregierung verzichtet er vorerst aber noch

Erst am Montag hatte das Land bestätigt, dass der Baustart des Kraftwerks an der Schwarzen Sulm erfolgt ist - mehr dazu auch in Schwarze Sulm: Baustart bestätigt. In der Folge sollen dann am Dienstag Kraftwerksgegner und Bauarbeiter aneinandergeraten sein - mehr dazu in Schwarze Sulm: Tumult auf Baustelle.

Nikolaus Berlakovich

APA/BKA/Andy Wenzel

Umweltminister Nikolaus Berlakovich sprach sich gegen das Kraftwerk an der Schwarzen Sulm aus

Weisung „das letzte Mittel“

Am Donnerstag überreichten nun Gegner des Kraftwerksprojekts Umweltminister Berlakovich 5.000 Unterschriften zur Rettung des Flusses. Bei einem eineinhalbstündigen Gespräch sprach sich dann auch der Minister gegen das Projekt aus; eine Weisung an Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ), einen sofortigen Baustopp zu verhängen, wird es vorerst aber nicht geben, heißt es aus dem Ministerbüro - dies sei das letzte Mittel.

Allerdings wird der Umweltminister bereits am Montag in der Ministerratssitzung die Schwarze Sulm zum Thema machen: Berlakovich will dabei die Regierungsspitze über die beiden EU-Vertragsverletzungsverfahren wegen der „Zerstörung des Naturjuwels an der Schwarzen Sulm“ informieren. Außerdem fordert er von Landeshauptmann Voves einen genauen Zeitplan über das weitere Vorgehen der zuständigen Landesstelle in dieser Causa.

Grüne: „Landesregierung unbelehrbar“

Insgeheim hofft man offenbar im Ministerium noch, dass es ein Umdenken der Landesregierung geben wird und das Land von sich aus die Reißleine zieht und einen Baustopp verhängt.

Für die steirischen Grünen wird es ohne Weisung aber nicht gehen. Für Grünen-Klubobfrau Sabine Jungwirth ist die Landesregierung weiterhin unbelehrbar und verweist auf die jüngsten Aussagen von Landesrat Johann Seitinger (ÖVP): Dieser wird in der „Kleinen Zeitung“ mit der Aussage zitiert, wonach die Schwarze Sulm ein „netter Naturraum“ sei, der aber nicht so schützenswert sei, wie manche sagen.

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