Grazer Südgürtel teurer als angenommen

Die Kosten für den Grazer Südgürtel dürften deutlich höher ausfallen als geplant. Das Land geht mittlerweile von Mehrkosten in der Höhe von rund 15 Millionen Euro aus. Die Grünen sprechen von einem „Fass ohne Boden.“

Zwei Jahre lang wurde das Südgürtel-Projekt entwickelt und im Detail geplant, die ersten Vorarbeiten im Grazer Bezirk Liebenau haben bereits begonnen - mehr dazu in Bau des Südgürtels verläuft planmäßig (8.2.2013).

Südgürtel

ORF

Das Land rechnet mit Kosten in der Höhe von 142 Millionen Euro

15 Millionen Euro an Mehrkosten

Urspünglich wurden für die Großbaustelle Kosten von 127 Millionen Euro kalkuliert. Kurz vor Ausschreibungbeginn kristallisiert sich allerdings heraus, dass das nicht reichen wird. Das Land schätzt, 15,6 Millionen Euro mehr zu brauchen. Womit die Gesamtkosten auf 142 Millionen steigen würden.

Am Dienstag will der zuständige FPÖ-Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann nun einen Antrag im Landtagsausschuss „Finanzen und Beteiligungen“ stellen, um sich diese Mehrkosten auch genehmigen zu lassen.

Als Gründe für die Mehrkosten werden im Antrag unter anderem zusätzliche Maßnahmen bei der geplanten Unterflurtrasse genannt, die aufgrund von neuen technischen Standards notwendig werden, aber auch, weil das Murkraftwerk Gössendorf den Grundwasserspiegel im betroffenen Bereich um bis zu 70 Zentimeter erhöht habe, seit es vor einem Jahr eröffnet wurde - mehr dazu in Wasserkraftwerk Gössendorf offiziell eröffnet (28.9.2012).

Grüne-Kritik: „Fass ohne Boden“

Und hier setzt auch die Kritik der steirischen Grünen an. Warnungen, wonach das Kraftwerk Gössendorf Auswirkungen haben würde, seien ignoriert worden, heißt es. Der Südgürtel sei ein Fass ohne Boden und ein massives Finanzchaos, verursacht durch schlechtes Projektmanagement - unter anderem weil Verkehrslandesrat Kurzmann auf die eigentlich verpflichtende Projektkontrolle durch den Rechnungshof verzichtet habe.