Neuer Lehrplan für Lehramtsstudien

Die Lehrerausbildung Neu nimmt konkrete Formen an. Die steirischen Rektoren schlossen sich mit Kollegen aus Kärnten und dem Burgenland zur Entwicklungsgruppe Süd-Ost zusammen und präsentierten jetzt erste Details zu den Lehrplänen.

Die größte Veränderung kommt auf angehende Volksschullehrer zu: Statt bisher drei Jahre wird die Ausbildung künftig insgesamt sechs Jahre dauern.

Eine Lehrerin hilft zwei Mädchen während des Unterrichts

APA/Harald Schneider

Die Grundschullehrerausbildung wird aufgewertet

Interkulturalität und Mehrsprachigkeit

Die Grundschullehrerausbildung wird akademisiert und aufgewertet, betont Elgrid Messner, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark.

Damit reagiere man auf gesellschaftliche Herausforderungen: „Wir werden ganz konkret verstärkt Interkulturalität und Mehrsprachigkeit in der Lehrerausbildung anbieten. Ich glaube, eine zweite große Herausforderung ist, sich wirklich auf das einzelne Kind einlassen zu können, zu sehen, wie jedes einzelne Kind lernt, den Lernprozess individuell zu begleiten, aber auch die gesamte Klasse im Auge zu behalten.“

Bachelor - Praxisphase - berufsbegleitender Master

Die Lehrerausbildung wird künftig aus einem achtsemestrigen Bachelorstudium bestehen - dabei wird es ein Studium für die Grundstufe geben und ein gemeinsames Lehramtsstudium für angehende Lehrer der Neuen Mittelschule, BHS oder AHS.

Danach geht das Studium weiter, aber in der Praxis, erklärt Martin Polaschek, Vizerektor der Grazer Karl-Franzens-Universität, „dass man verpflichtend nach dem Bachelor in die Schule geht, in einer sogenannten Induktionsphase dort schon arbeitet und berufsbegleitend das Masterstudium absolviert, und auch da werden wir völlig neue, innovative Angebote legen“.

Uni und PH bringen ihre jeweiligen Stärken ein

Universität und Pädagogische Hochschulen werden gleichermaßen Lehrveranstaltungen anbieten. Die Stärken aller Institutionen sollen gebündelt werden: „Es wird so sein, dass die Stärke in der Fachwissenschaft, die die Universitäten haben, in dieses Studium einfließen werden und die Stärken in der Fachdidaktik und der Schulpraxis der Pädagogischen Hochschulen ebenso. Das heißt, künftig werden die Lehramtsstudierenden auf die Vorteile aller Institutionen zugreifen können“, so Polaschek.

Im Entwicklungsverbund Süd-Ost arbeiten 200 Experten in acht Entwicklungsgruppen an der konkreten Ausarbeitung der Lehrpläne. Im Studienjahr 2015/2016 sollen dann die ersten Studierenden nach dem neuen Lehramtsstudium ausgebildet werden.