Mindestsicherung: Anfragen um 24 Prozent gestiegen

Mehr als 13.000 Menschen in der Steiermark - Männer, Frauen und Kinder - nehmen die Mindestsicherung in Anspruch. Mehr als die Hälfte davon lebt in Graz. Sozialstadträtin Martina Schröck fordert eine Auszahlung 14 Mal im Jahr, statt wie bisher zwölf.

Immer mehr Steirer beantragen die Mindestsicherung. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl um 24 Prozent gestiegen. Besonders auffallend ist der Anstieg der Mindestsicherungs-Bezieher in Graz, sagt Sozialstadträtin Martina Schröck: „Wir haben eine Steigerung im Ausmaß von 35 Prozent vom Jahr 2012 aufs Jahr 2013 zu verzeichnen.“ Rund 7.500 Personen würden in Graz aktuell Mindestsicherung beziehen.

Schröck: „14-malige Auszahlung notwendig“

Nur wer kein Vermögen mehr hat - das heißt weniger als 4.000 Euro und auch kein eigenes Auto mehr - hat Anspruch auf die Mindestsicherung. Diese beträgt ab Jänner 814 Euro - zwölf Mal im Jahr.

Ein Mietrückstand oder eine Stromnachzahlung stellt Bezieher einer Mindestsicherung vor immer größer werdende Probleme. Deswegen fordert Sozialstadträtin Martina Schröck eine Auszahlung 14 Mal im Jahr für alle. „Die einzige Gruppe, die 14 Mal ausbezahlt bekommt, sind Minderjährige“, so Schröck. „Aus meiner Sicht ist es dringend notwendig, die 14-malige Auszahlung auf alle auszudehnen.“

Graz besonders betroffen

Mehr als die Hälfte derer, die die Mindestsicherung bekommen, leben in Graz. Außerdem ist laut Schröck die Arbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt im vergangenen Jahr um 16 Prozent gestiegen: Für ältere Arbeitsuchende zwischen 41 und 50 Jahren werde es immer schwieriger, einen Job zu finden. Diese Altersgruppe müsste die Mindestsicherung immer länger in Anspruch nehmen.

Viele Bezieher arbeiten - Frauen vor allem Teilzeit

Auffallend ist laut Schröck auch, dass mehr als ein Drittel der Mindestsicherungsbezieher arbeitet: „36 Prozent der Bezieherinnen und Bezieher gehen einer Arbeit nach. Die arbeiten jeden Tag, aber haben ein Einkommen, mit dem sie einfach nicht auskommen. Das sind vorwiegend Frauen, die einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen.“