Gewerkschaft will Hacklerregelung für Postler

Schwerarbeit vor Weihnachten und steigender Druck durch Mitarbeiterabbau: Nicht nur angesichts der Paketmengen leiden viele Zusteller zusehends unter den Arbeitsbedingungen. Die Gewerkschaft fordert für sie deshalb die Hacklerregelung.

Kurz vor Weihnachten haben auch die Paketzusteller Hochsaison. Die Post transportiert in der Steiermark im Dezember doppelt so viele Pakete, wie in normalen Monaten und wird auch an den Samstagen und am Heiligen Abend Zustellungen durchführen.

Größere Gebiete, weniger Leute

Andreas Rindler vertritt, als Vorsitzender der steirischen Postgewerkschaft, die steirischen „Postler“. Die Gründe für die schlechter werdenden Arbeitsbedingungen sieht er in den teilweise zu großen Zustellgebieten, im zunehmenden Druck des Managements und vor allem in der Entwicklung des Mitarbeiterstands. „Man kann von der Privatisierung 2006 bis jetzt sagen, dass wir bei der Zustellung mindestens 600 bis 700 Arbeitsplätze verloren haben“, sagt Rindler.

Mit den verbliebenen rund 1.400 Postzustellern in der Steiermark bewege man sich am oder bereits unter dem Limit. Wenn ein Postzusteller krank wird, müssen andere dessen Zustellgebiet mitübernehmen. Aus Rücksicht auf die Kollegen würden daher viele trotz Krankheit arbeiten gehen, so Rindler.

Schwere Packerl bei jedem Wetter

Und die Arbeit der Austräger ist auch körperlich belastend. Vor allem jetzt zu Weihnachten, wo das Sendungsaufkommen deutlich erhöht ist, seien die körperlichen Belastungen angesichts der bis zu 30 Kilogramm schweren Pakete enorm, so Rindler: „Wir haben das x-malige Aus- und Einsteigen beim Fahrzeug, die hohen Paketmengen - die muss man schlichten und sortieren und so weiter und wir dürfen auch eines nicht vergessen: Nässe, Kälte, Hitze und so weiter.“

Warnung vor weiterer Privatisierung

Rindler fürchtet um die Gesundheit seiner Kollegen. Er will im Jänner eine Gesundheitsumfrage unter den Mitarbeitern durchführen lassen und erreichen, dass die Postzusteller künftig unter die Hacklerregelung fallen – weil sich „der Arbeitsdruck oder die Prozesse für den Arbeitsplatz so abgeändert haben, dass wir der Überzeugung sind, dass die Zusteller und Zustellerinnen in die Schwerarbeiterregelung gehören.“

Angesichts der Zustände warnt Rindler vor möglichen weiteren Privatisierungsschritten. Diese würden nicht nur die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter weiter verschlechtern, sondern auch die Qualität der Postdienstleistungen für die Kunden.

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