Noch immer tausende Haushalte ohne Strom

Auch am Montag sorgen Glatteis und umgestürzte Bäume noch in weiten Teilen der Steiermark für große Probleme - so sind etwa noch tausende Haushalte ohne Strom. Dennoch hat sich die Situation mittlerweile etwas entspannt.

Seit Tagen kämpfen Streudienste und Feuerwehren gegen den Winter: Glatteis und Bäume, die aufgrund der Schnee- und Eislast umstürzen, sorgen nach wie vor für große Probleme - mehr dazu in Glatteis sorgt für Ausnahmezustand und in Lage weiter angespannt (news.ORF.at).

Über 1.000 Feuerwehreinsätze allein am Sonntag

Die Grazer Berufsfeuerwehr verzeichnete laut Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband am Sonntag innerhalb weniger Stunden mehr als 60 Einsätze, und auch in vielen Bezirken standen die Feuerwehren im Großeinsatz: „Wir haben seit Beginn der Niederschläge rund 1.500 Einsätze abzuarbeiten gehabt, wobei die Spitze natürlich der Sonntag war, wo wir über 1.000 Einsätze zu bewerkstelligen hatten“, so Maier. Insgesamt waren 375 Feuerwehren mit über 4.000 Mann im Einsatz, derzeit sind es noch rund 37 Feuerwehren.

Strom: „Stück für Stück vorarbeiten“

Während die Feuerwehren allmählich durchschnaufen können, haben die Energieversorger nach wie vor zu kämpfen: Die Nassschneelast hatte zahlreiche Äste und Bäume in Leitungen stürzen lassen. In der Steiermark sind noch immer mehr als 7.000 Haushalte ohne Strom, bis zum Abend sollen es laut Energie Steiermark nur noch 5.000 sein. Laut Urs Harnik-Lauris, dem Sprecher der Energie Steiermark, ist noch nicht überall Entspannung in Sicht. Zwar habe man viele Schäden bereits lokalisiert, aber viele Leitungen lägen in schwer zugänglichen Gebieten. „Da ist es nicht so einfach, mit schwerem Gerät dazuzukommen, mit Lkws oder mit Kränen. Da muss man sich händisch vorarbeiten“, so Harnik-Lauris. Am Nachmittag stockte die Energie Steiermark ihre Trupps auf, weitere Fremdfirmen seien an Bord geholt worden.

Bis wann alle Störungen behoben sein werden, kann derzeit nicht gesagt werden, so Harnik-Lauris; dort, wo es möglich ist, werden Notstromaggregate installiert, das gilt vor allem bei sensiblen Einrichtungen wie etwa Altersheimen. Die Schäden gehen auf alle Fälle in die Millionen.

Viele Sturzverletzungen

Im LKH Universitätsklinikum in Graz waren am Samstag 115 und am Sonntag 70 Sturzverletzungen - vornehmlich Frakturen von Extremitäten - zusätzlich behandelt worden, ähnlich war auch die Situation am UKH Graz.

Rotes Kreuz kann durchschnaufen

Das Rote Kreuz war in den letzten Tagen ebenfalls im Dauereinsatz, sagt der Leiter der Landesleitstelle, Bernt Senarclens: „Wir hatten um das Vier- bis Fünffache an Einsätzen zu verzeichnen. Es waren vor allem Sturzverletzungen - in allen Altersklassen - die mit Brüchen, Schulterverletzungen oder Gelenksverletzungen geendet haben.“

Nach dem Abklingen der gefrierenden Regenfälle habe sich die Situation zumindest auf den Gehwegen verbessert, so Senarclens, „was wir aber nach wie vor spüren, ist, dass gewisse Regionen nicht gut erreichbar sind bzw. gewisse Straßen nicht passierbar sind, und mancher Krankentransport daher nicht wie in gewohnter Weise durchgeführt werden kann“.

Kostenloses Streusalz

Auch die Streudienste sind nach wie vor pausenlos im Einsatz. Das gilt laut dem Sprecher der Holding Graz, Enrico Radaelli, insbesondere für Graz: „Wir sind in Gesamtstärke ausgerückt, 80 Fahrzeuge mit 230 Mann, die in der Nacht auf Montag gearbeitet haben, dass in Graz alles so ist, wie es die Grazer gewohnt sind. Man kommt gut durch die Stadt, das gilt auch für den öffentlichen Verkehr.“ Im Stadtgebiet von Graz ist das Salzstreuverbot auf Gehsteigen weiterhin bis auf Weiteres aufgehoben, die Holding Graz teilt sogar kostenloses Streusalz aus.

Die Landeswarnzentrale empfiehlt unter anderem Spaziergänge im Wald zu vermeiden. Hier gibt es immer wieder die Gefahr von Schneebruch bzw. herabfallenden Ästen oder gar umstürzenden Bäumen. Außerdem besteht die Gefahr von Dachlawinen. Im Straßenverkehr sollte man auf Glatteis achten, vor allem in den Abend- und Nachtstunden.

Viele Schüler ließen Schule ausfallen

In den Schulen der betroffenen Regionen gab es am Montag einen teils beträchtlichen Schülerschwund: Der stellvertretende Landesschulratspräsident Wolfgang Erlitz hatte am Sonntag mitgeteilt, dass Schüler, die aufgrund der Witterung nicht gefahrlos die Schule erreichen können, entschuldigt seien - diese Information war in der Verbreitung über die sozialen Medien zum Teil fälschlicherweise als Schulfreierklärung kolportiert worden. Laut Landesschulrat gab es in exponierten Lagen etwa im Bezirk Weiz einige Volksschulen, in denen kein Unterricht, sondern nur eine Beaufsichtigung stattfand.

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