Bettlerin in Leoben von falschen Polizisten bestohlen

Diebstahl statt Amtshandlung: Zwei als Zivilpolizisten getarnte Betrüger haben Sonntagfrüh in Leoben eine 44-jährige Slowakin beraubt. Sie spielten der Bettlerin eine Ausweiskontrolle vor und erschlichen sich so die Geldbörse des Opfers.

Die 44-jährige Slowakin wollte am Sonntagvormittag vor der Waasenkirche betteln, als gegen 7.30 Uhr zwei Männer in einer schwarzen Limousine vorfuhren. Die Unbekannten sagten, sie seien von der Polizei und wollten den Ausweis der Frau kontrollieren; dazu müsste sie in den Wagen steigen, mitfahren und ihnen die Geldbörse geben.

Täterbeschreibung:

Einer der Täter war etwa 30 Jahre alt, 170 Zentimeter groß, von mittlerer Statur und hatte helle, kurze Haare; er trug blaue Jeans, einen Gürtel und einen schwarzen Blouson. Der andere wurde als etwa 40-jährig beschrieben, 170 Zentimeter groß und von breiter Statur; er war ganz in Schwarz gekleidet, trug Stoffhosen und einen langen Mantel. Beide Männer sprachen Deutsch.

Opfer schöpfte keinen Verdacht

Das Opfer, das laut Polizei aus der „Bettel-Community“ stammt und daher öfter von der Fremdenpolizei kontrolliert wird, schöpfte vorerst keinen Verdacht. Die Täter fuhren mit der 44-Jährigen stadtauswärts in das Industriegebiet; dort hatte sie auszusteigen, ihre Geldbörse bekam sie jedoch nicht zurück. Dann ließen sie das Opfer zurück.

Die Slowakin ging zu Fuß zurück in die Stadt und erstattete Anzeige. Sie sei laut den Ermittlern glaubwürdig und bisher nie straffällig geworden. Unklar sei noch, warum sich die Täter die Bettlerin als Opfer ausgesucht hatten, denn viel Beute war bei ihr nicht zu erwarten.

Außerdem wird noch ein möglicher Zusammenhang mit einem ähnlichen Fall in Lieboch (Bezirk Graz-Umgebung) geprüft: Am 19. Februar hatten ebenfalls zwei falsche Polizisten mit Dienstabzeichen zwei Rumänen etwa 17.000 Euro abgeknöpft - mehr dazu in Falsche Polizisten nahmen Lenker 17.000 Euro ab.