Kinderbetreuung soll flexibler werden

Die Kinderbetreuung in der Steiermark soll flexibler und familiengerechter werden. Der zuständige Jugendlandesrat Michael Schickhofer (SPÖ) stellte am Donnerstag seine Pläne für das neue Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz vor.

Zwei Kinder spielen im Kindergarten

APA/Herbert Neubauer

Künftig sollen auch kindergartenfreie Tage möglich sein

Derzeit ist der regelmäßige Besuch des Kindergartens fünf Mal pro Woche verpflichtend - das soll künftig laut Schickhofer flexibler werden: Mit Ausnahme des verpflichtenden dritten Kindergartenjahres soll an einem Vormittag die Befreiung vom Kindergartenbesuch möglich sein; am Nachmittag soll es ebenfalls eine Befreiung vom Besuch bzw. flexible Abholzeiten an zwei Nachmittagen geben, außerdem wird es möglich sein, einen ganzen Tag frei zu nehmen.

„Massive Flexibilisierung“

Der Jugendlandesrat will, wie er sagt, weg vom starren System hin zu einem flexibleren Kinderbetreuungsmodell: „Insbesondere am Nachmittag ist es so gewesen, dass viele Eltern gesagt haben, an einzelnen Nachmittagen brauch’ ich Betreuung, aber fünf Tage die Woche ist eigentlich zu viel für das Kind“, so Schickhofer. Vorraussetzung ist, dass die Eltern die freien Tage jeweils einen Monat vorher bekannt geben, damit die Betreuungseinrichtungen leichter planen können.

Michael Schickhofer spricht von einer massiven Flexiblisierung bei den Bring- und Abholzeiten: „Eine absolute Flexibilisierung funktioniert einerseits organisatorisch nicht, ist aber vor allem auch pädagogisch nicht sinnvoll. Das, was wir brauchen, ist natürlich auch eine Gruppe, die gemeinsam arbeitet, die gemeinsam Zeit verbringt.“

Sommerkindergarten soll familienfreundlicher werden

Familienfreundlicher soll auch der Sommerkindergarten sein: Derzeit muss ein Kind im Sommer vier Wochen durchgehend anwesend sein damit die Sozialstaffel gewährt wird. „Hier gehen wir weg von den vier Wochen und gehen auf drei Wochen durchgehende Betreuungszeit, weil damit habe ich eine relativ große Flexibilität. Ich kann sagen: Drei Wochen brauche ich Betreuung, dann drei Wochen Urlaub“, so Schickhofer.

Soziale Absicherung für Tagesmütter

Zudem soll es zweimal im Jahr ein vertrauliches Elterninformationsgespräch geben. Für die Fortbildung von Betreuern und Pädagogen werden die finanziellen Mittel von 120.000 auf dann 240.000 verdoppelt, weiters steigen die Mittel für den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen von zehn auf 16 Millionen Euro, und Tagesmütter sollen sozial abgesichert werden, in dem ihnen ein Grundeinkommen garantiert wird.