Rekordschäden für ÖBB nach Februar-Eisregen

Die ÖBB haben nach dem Eisregen vom 2. Februar Schadensbilanz gezogen: Es gab Rodungen und wochenlang dauernde Streckensperren. Mit 4,6 Millionen Euro sind die Schäden in der Steiermark so hoch wie seit 30 Jahren nicht.

Zu Maria Lichtmess hatte der Eisregen den Süden der Steiermark fest im Griff; das Eis sorgte in vielen Bereichen für einen Ausnahmezustand, so auch bei den österreichischen Bundesbahnen.

Der Gesamtschaden von 4,6 Millionen Euro wird aus dem ÖBB-Katastrophenfond bezahlt.

Sieben Kilometer Trasse zu reparieren

Besonders betroffen war die Südbahnstrecke im Bereich Werndorf - Leibnitz: Abschnittsweise musste diese Strecke drei Wochen lang gesperrt werden, weil immer wieder Bäume auf die Oberleitungen stürzten - mehr dazu in ÖBB-Südbahnstrecke ab Montag wieder in Betrieb (23.2.2014). Solch großen Streckenabschnitte wie jetzt auf der Südbahn hätten in den vergangenen Jahrzehnten noch nie repariert werden müssen, sagte der Regionalleiter der ÖBB-Infrastruktur, Helfried Bretterebner: „Man muss sich vorstellen, der Abschitt Werndorf - Spielfeld/Straß ist ungefähr 23 Kilometer lang, und uns hat es auf eine Länge von rund sieben Kilometern die Trasse, die Anlagen ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.“

Gefahr in Verzug: Zehn Hektar Wald gerodet

Um die Gefahr durch umstürzende Bäume zu bannen, mussten entlang der Strecke zehn Hektar Wald gerodet werden - 8.500 Festmeter Holz wurden geschlägert: „Grundsätzlich dürfen wir auf Fremdgrund ja keine Bäume roden, außer es ist Gefahr in Verzug, und in diesem Moment war es Gefahr in Verzug. 95 Prozent der Flächen von den zehn Hektar waren alles Bäume, die auf Fremdgrund gestanden sind, nur fünf Prozent auf unserem eigenen“, so Bretterebner.

Die extremen Wetterbedingungen hätten die Aufräumarbeiten erschwert, so Bretterebner. Durch den Eisregen hatten die Bäume fast das dreifache Gewicht, und auf den Eisregen folgten tagelang Regenfälle: „Die Schlägerungsarbeiten waren unter schwierigsten Bedingungen aufrecht zu erhalten, weil teilweise diese Holzerntegeräte im Lehm stecken geblieben sind.“

Felssicherungsnetze werden angebracht

Die Aufräumarbeiten sind mittlerweile fast beendet. Bis Ende März werden im Bereich Ehrenhausen noch 1.700 Quadratmeter Felssicherungsnetze eingebaut, um die Bahnstrecke vor herabfallenden Gesteinsbrocken zu schützen; anschließend müssen noch die Flurschäden repariert werden. Auch das Bundesheer war nach dem Eisregen mit Aufräumarbeiten beschäftigt - mehr dazu in Bundesheer-Assistenzeinsatz nach Eisregen (24.2.2014).

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