Sorge um Mais nach Neonicotinoidverbot

Nach dem EU-weiten Verbot von Neonicotinoiden im Sommer 2013 fürchten die heimischen Maisbauern heuer schlechte Befruchtungen. Man rechnet bereits vor dem Anbau mit großen Ernteausfällen.

Maiswurzelbohrer

agrar.steiermark.at

Der Maiswurzelbohrer stammt aus Mittelamerika. In Österreich trat er erstmals 2007 in Erscheinung.

Die hohen Temperaturen im Sommer in Kombination mit wenig Niederschlag waren im Vorjahr optimal für die Entwicklung des Maiswurzelbohrers; außerdem wurde auch noch das mehrjährige Verbot der neonicotinoiden Beizmittel verhängt.

Nematode statt Neonicotinoide

Diese Vorzeichen verheißen nichts Gutes, sagt Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark, denn anstelle der Neonicotinoide soll nun zur Bekämpfung der Larven des Maiswurzelbohrers ein biologisches Präparat, sogenannte Nematoden bzw. Fadenwürmer, eingesetzt werden - mehr dazu in Bauern kämpfen mit Würmern gegen Schädlinge (24.1.2014). Diese werden beim Anbau mit dem Korn in die Furche ausgebracht. Doch dabei handle es sich um ein sehr aufwendiges Verfahren, außerdem wisse man noch nicht, wie und ob diese Fadenwürmer wirken, so Pein - es herrsche daher eine starke Verunsicherung bei den Bauern.

Allerdings: Diese Verunsicherung müsste nicht sein, so Jakob Purkarthofer, dem Sprecher der Firma e-nema, dem Hersteller eines Nematodenmittels, der Pein widerspricht: Demnach sei nach einer AGES-Untersuchung der Wirkungsgrad von Nematoden sogar noch deutlich höher als bei den Neonicotinoiden. Das Mittel sei schon in vielen Ländern erfolgreich gegen den Maiswurzelbohrer getestet bzw. zugelassen, auch sei die Ausbringung denkbar einfach und ohne große Mehrkosten durchführbar, so Purkarthofer.

Neonicotinoide sind eine Gruppe von hochwirksamen, synthetisch hergestellten Insektiziden. Sie wirken auf die Nervenzellen der Insekten und können sowohl als Kontakt- als auch als Fraßgift verabreicht werden.

LWK fordert Unterstützung

Neben den Nematoden könnten laut Pein die Maisbauern auch das chemische Mittel Belem einsetzen. Da es aber für dieses noch keine Erfahrungswerte gibt und Mais außerdem innerhalb von vier Jahren nur dreimal auf einer Fläche angebaut werden darf, fordert die LWK-Vizepräsidentin finanzielle Unterstützung vom Bundesministerium sowie von Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP): „Ich fordere von unserem Bundesminister und auch vom Land Steiermark vehement, dass gerade für diese Projektarbeit Fördermittel zur Verfügung gestellt werden, um das Problem des Maiswurzelbohrers in den Griff zu bekommen.“

Fruchtfolge großes Problem

Die Fruchtfolge mit maximal dreimal Mais auf einer Fläche innerhalb von vier Jahren sei ein harter Schlag für intensive Schweinebetriebe und Rindermäster in Grünlandgebieten, heißt es.

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