Feinstaub: Weniger dicke Luft in der Steiermark

Die heurige Feinstaubsaison neigt sich dem Ende zu, und die Bilanz der Experten fällt positiver aus als in den letzten Jahren: Demnach ging im Winter 2013/14 die Zahl der Tage, an denen die Grenzwerte überschritten wurden, in der Steiermark deutlich zurück.

In einigen Regionen halbierten sich die Feinstaubtage seit 2010 - etwa bei der Messstation Graz Süd von 66 auf 31 Tage im Jahr 2013; Leibnitz meldete 2010 noch 60 Überschreitungstage, 2013 waren es 35, heuer bis jetzt zwölf.

„So gute Luft wie schon seit Jahrzehnten nicht“

Die Luft in der Steiermark sei so gut wie seit Jahrzehnten nicht, so Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ): „Das sind nicht irgendwelche Wunschvorstellungen, das sind die Fakten. Wir sind, was den Jahresmittelwert beim Feinstaub betrifft, seit dem Jahr 2012 unter den EU-Vorgaben, wir halten, was den Tagesmittelwert betrifft, seit dem Jahr 2013 die EU-Vorgaben ein. Und in der letzten Saison 2013/14 sind wir sogar unter den noch strengeren österreichischen IGL-Grenzwerten gelegen.“

Graz Feinstaub Verkehr

ORF

Die Luft in der Steiermark wurde im vergangenen Winter besser

Luftreinhalteprogramm zeigt Wirkung

Für Kurzmann ist das der klare Beweis, dass das steirische Luftreinhalteprogramm Wirkung zeigt: 23 Millionen Euro flossen zwischen 2011 und 2013 in das Programm, etwa in den Ausbau des Fernwärmenetzes, „oder auch Stichwort Flottenerneuerung: Wir haben die alten Taxis aus dem Verkehr gezogen oder auch die alten Lkws“.

„Auch Landwirtschaft hat ihren Teil“

Weniger erfolgreich verläuft der Austausch der alten Heizkessel, ergänzt Gerhard Semmelrock, der federführend bei der Ausarbeitung des Luftreinhalteprogrammes war. Mitverantwortlich für die Feinstaubbelastung ist laut Semmelrock aber auch die Landwirtschaft - Stichwort Massentierhaltung und Gülle: „Im Leibnitzer Feld etwa ist die Landwirtschaft durchaus in einer ähnlichen Größenordnung wie der Verkehr, wobei dort die Ursache der Ammoniak ist, aber bitte nicht so, dass man jetzt sagt, die Landwirtschaft ist verantwortlich - sie hat genauso ihren Teil.“

Wetterbedingte Einflüsse

Dass sich die Feinstaubsituation in der Steiermark zum Teil entspannt, ist aber nicht nur auf die Maßnahmen des Landes zurückzuführen: Auch das Wetter beeinflusst die Feinstaubwerte positiv und negativ - so beträgt der Anteil der wetterbedingten Einflüsse auf die Feinstaubsituation laut Semmelrock bis zu 15 Prozent.

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