Freismuth übernimmt Rektorposten an Kunstuni

Elisabeth Freismuth übernimmt am Mittwoch den Rektorposten der Kunstuniversität Graz. Erstmals in der Geschichte der KUG steht eine Frau an der Spitze. Die 59-Jährige will auf der hohen Qualität der Universität aufbauen und diese weiterentwickeln.

Anfang April dieses Jahres hatten die lange andauernden Neubesetzungsdiskussionen ein Ende. Elisabeth Freismuth wurde als neue Rektorin der Universität präsentiert – mehr dazu in Erste Rektorin für Kunstuni Graz (9.4.2013).

Elisabeth Freismuth

APA/Herbert Neubauer

Elisabeth Freismuth wurde bereits mit dem Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet

Rechts- und Kunstexpertin

Elisabeth Freismuth studierte Jus, Geschichte und Kunstgeschichte an der Uni Wien. Nach dem Gerichtsjahr und Assistententätigkeit am Institut für österreichische und europäische Rechtsgeschichte wechselte sie in die Rektoratsdirektion der Musikhochschule Wien, die sie ab 1989 leitete. Seit 2008 fungierte sie als Sektionsleiterin im Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung.

Freismuth setzt auf Experten

Der Stellenwert der KUG geht für Freismuth über die ausschließliche Vermittlung künstlerischen Könnens hinaus: „Als Kunstuniversität, die höchstes internationales Ansehen genießt, steht die KUG nicht nur vor künstlerischen und wissenschaftlichen Aufgaben. Sie sieht sich auch mit gesellschaftspolitischen Verpflichtungen in internationalem, nationalem und regionalem Kontext konfrontiert. Um diesen Anspruch bestmöglich erfüllen zu können, bedarf es hochspezialisierter Experten, die uns dafür zur Verfügung stehen.“

Linien fortschreiben und weiterentwickeln

Freismuth zur Seite stehen die vier Rektoratskollegen Barbara Boisits (Vizerektorin für Forschung), Elisabeth von Magnus (Vizerektorin für Kunst), Barbara Simandl (Vizerektorin für Ressourcen) und Eike Straub (Vizerektor für Lehre). „Wir wollen die wesentlichen Linien fortschreiben, auf der hohen Qualität der Universität aufbauen und sie gemeinsam weiterentwickeln. Ich spreche die Einladung zum Zusammenspiel aller Kräfte aus“, so Freismuth. Der bisherige geschäftsführende Rektor der Uni, Robert Höldrich, wird sich auf eigenen Wunsch aus dem Vizerektorat zurückziehen.

KUG seit 1816:

  • 1816: Singschule
  • ab 1. Juni 1963: Akademie für Musik und darstellende Kunst
  • seit 2002 Universität für Musik und darstellende Kunst
  • über 2.300 Studenten aus 60 Nationen
  • 17 Institute

Langjährige Neubesetzungsdiskussion

Die einstimmige Wahl von Freismuth im April des Jahres setzte einen Schlusspunkt unter die seit drei Jahren zwischen Universitätsrat und Senat konfliktreich ausgetragene Neubesetzungsdiskussion: Ende September 2010 hat der damalige Rektor Georg Schulz vom Unirat zwar ein einstimmiges Pro-Votum für seine Wiederwahl ohne Ausschreibung erhalten, im Senat dafür aber nicht die nötige Zweidrittel-Mehrheit erreicht. Daraufhin gab es eine Ausschreibung. Es folgten Uneinigkeiten über den Dreiervorschlag, der den bisherigen Rektor nicht berücksichtigte, und eine „Ersatzvornahme“ des Unirates, in der Schulz zum Rektor gewählt wurde.

Der Senat beeinspruchte das Verfahren beim Verwaltungsgerichtshof und erhielt Recht, woraufhin aus dem „alten“ Dreiervorschlag ein deutscher Kandidat (Frank-Thomas Mitschke) gewählt wurde, der jedoch das Amt dann doch nicht antreten wollte. Seither fungierte Robert Höldrich als geschäftsführender Vizerektor. Die im Herbst 2013 neu zusammengesetzten Gremien von Senat und Universitätsrat haben die Neuausschreibung empfohlen bzw. beschlossen.

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