Symposium: Pflegeberuf immer herausfordernder

Die medizinischen Anforderungen an das Pflegepersonal steigen – zu diesem Thema hält das LKH Stolzalpe am Mittwoch ein Symposium ab. Die Menschen werden immer älter und die Arbeit der Pfleger in weiterer Folge herausfordernder.

Rund 1,6 Millionen Österreicher sind derzeit laut Statistik Austria über 65 Jahre alt. Bis zum Jahr 2030 steigt die Zahl um eine weitere Million, sagt Harald Tockner, Pflegedirektor im LKH Stolzalpe.

Pflege Hände

dpa/Oliver Berg

Auch die Steirer werden immer älter, Krankheiten wie Demenz nehmen zu

Pflegeausbildung auf Maturaniveau

Die Gesellschaft werde älter, dadurch seien auch der medizinische Bereich und der Pflegeberuf im Wandel. Vor allem die Ausbildung müsse schleunigst nachziehen, so Tockner. Deshalb hat er auf die Frage, ob die Pflegeausbildung auf Maturaniveau gehoben werden soll, eine klare Antwort: „Aus meiner Perspektive ja, weil die Anforderungen viel mehr in den medizinischen Bereich hineingehen, weil wir es in Zukunft viel mehr mit speziellen Krankheitsbildern zu tun haben werden. Wir haben mit viel mehr Demenzkranken in unserer Gesellschaft zu rechnen, aufgrund der Überalterung und auch die psychischen Erkrankungen werden in Zukunft zunehmen.“

Hochqualifizierte Pflege nicht für jeden

Steht der Pfleger dann später im Berufsleben, müsse man mehr selektieren und entscheiden, welche Art von Pflege ist bei einer Person erforderlich, so der Pflegedirektor. Es sei nämlich nicht immer die hochqualifizierte Pflege für jede Tätigkeit notwendig: „Wir müssen schleunigst schauen, dass wir die Ausbildung in die richtige Richtung bringen, dass wir Arbeitszeitmodelle, vor allem für Mitarbeiterinnen, entwickeln, weil die Pflege ja ein von Frauen dominierter Beruf ist.“

Bis 2020 6.000 Pflegekräfte zu wenig

Fachkräfte würden in Zukunft nicht nur im ärztlichen, sondern auch im Pflegebereich abgehen, so Tockner: „Prognosen sagen, dass wir im Jahr 2020 österreichweit im stationären Bereich, also im Krankenhausbereich, dass da schon 6.000 Pflegepersonen abgehen werden.“ An dem eintägigen Symposium im LKH Stolzalpe nehmen etwa 70 Pflegerinnen und Pfleger teil. Sie kommen von der Stolzalpe, aus dem LKH Rottenmann und dem LKH Judenburg-Knittelfeld.

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