Metallerabschluss „gerade noch verkraftbar“

In einem Verhandlungsmarathon haben die Metaller in der Nacht auf Mittwoch eine Einigung auf die neuen Kollektivverträge erzielt: Das vereinbarte Lohnplus liegt bei 2,1 Prozent - ein Ergebnis, mit dem alle Verhandler gerade noch leben können.

Die vierte Runde der Metaller-Lohnrunde brachte den rund 120.000 Mitarbeitern in der Maschinen- und Metallwarenindustrie ein Plus von 2,1 Prozent auf dem Gehaltszettel - mehr dazu in Metaller schaffen Einigung (news.ORF.at)

Metallarbeiter beim Schweißen

dpa/Werner Baum/web

Debatte: Stagnierender Reallohn als Faktum?

Streit um Inflationsrate

Die Arbeitgeber brachten bei den heurigen Verhandlungen erstmals die viel niedrigere europäische Inflationsrate von 0,5 Prozent ins Spiel - mit dem Argument, dass die Industrie im europäischen Wettbewerb stehe. Die Arbeitnehmer wollten sich damit aber nicht abspeisen lassen, so der steirische Verhandler Norbert Schunko von der Gewerkschaft der Privatangestellten in der Steiermark: „Wir haben den Arbeitgebern immer gesagt, es geht um die Inflationsrate in Österreich und um die Kaufkraft, und es hat ja auch einige Wirtschaftsexperten gegeben, die gesagt haben, das ist volkswirtschaftlicher Unsinn.“

Man einigte sich schließlich doch auf die österreichische Inflationsrate, und auch beim Mindestlohn setzten sich die Arbeitnehmervertreter durch: Dieser steigt ebenso wie die Ist-Löhne und Lehrlingsentschädigungen um 2,1 Prozent.

Arbeitgeber: „Das Bestmögliche“

Dieses Ergebnis sei gerade noch verkraftbar, so Christian Knill, Chefverhandler der Arbeitgeberseite: „Letztendlich ist eine Verhandlung etwas, wo wir uns annähern müssen, wo wir Kompromisse eingehen müssen. Wir haben jetzt das Bestmögliche, sodass wir langfristig Arbeitsplätze absichern können, letztendlich Ruhe bekommen und wieder arbeiten können.“

Mit der Forderung der Gewerkschaft nach einer sogenannten Freizeitoption - wo die Mitarbeiter zwischen mehr Geld und mehr Freizeit entscheiden können - wurde es nichts: Die Arbeitgeber wollten hier offenbar keine Tür aufmachen, wo es dann in Richtung kürzere Arbeitszeiten geht.

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