Steirischer Autoteilehehler bei Manila festgenommen

Über mehrere Jahre hinweg soll ein Steirer mit gestohlenen Kfz-Teilen gehandelt haben. Nachdem ihm Ermittler auf die Schliche gekommen waren, setzte er sich auf die Philippinen ab - umsonst: Am Dienstag wurde er dort festgenommen.

Das Geschäft soll der 30-jährige Verdächtige bereits 2009 aufgezogen haben: Gemeinsam mit Komplizen verkaufte er via Internet gestohlene Autoteile, wobei er seinen Kunden nichts über die Herkunft der Komponenten sagte. Die Ware wurde in Polen beschafft und zunächst gelagert; später ging die Organisation dazu über, die Teile den Kunden im Direktversand zukommen zu lassen.

Geschäft auf die Philippinen verlagert

Ermittler der Soko Kfz kamen dem Verdächtigen im Winter 2013 auf die Schliche. Im Zuge von Festnahmen und Hausdurchsuchungen wurden unter anderem eine Lagerhalle ausgeforscht und rund 300 Motoren und Getriebe sichergestellt, rund drei Viertel davon waren gestohlen. Der Sachschaden wurde mit rund zehn Millionen Euro beziffert - mehr dazu in Autohändler verkaufte gestohlene Ware (16.1.2013). Der Steirer setzte sich unterdessen auf die Philippinen ab, von wo er über das Internet sein Geschäft weiterführte.

Die Zielfahndung des Bundeskriminalamts übernahm die Ermittlungen im vergangenen Februar - diese ergab, dass sich der Gesuchte im Großraum Manila aufhalten musste. Mit Unterstützung philippinischer Behörden stellten die Zielfahnder schließlich fest, dass sich der Verdächtige in Subic, 150 Kilometer nördlich von Manila, aufhielt - und wo er schließlich am Dienstag festgenommen wurde.

Mittäter in der Steiermark verhaftet

Nur wenige Stunden später nahm die Soko Kfz in der Steiermark zwei mutmaßliche Mittäter fest - bei ihnen handelt es sich um einen 39-jährigen Bekannten und eine enge Verwandte des Hauptverdächtigen. Bei ihnen wurden laut Bundeskriminalamt belastendes Material sichergestellt.

Der 30-Jährige soll demnächst nach Manila überstellt werden. Gegen ihn und seine Komplizen besteht der Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs, weil seine Kunden nicht wussten, dass die Teile gestohlen waren; dazu kommen Ermittlungen wegen des Verdachts der gewerbsmäßigen schweren Hehlerei, der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung sowie des gewerbsmäßigen Diebstahls als Mitglied einer kriminellen Vereinigung.