Weitere Quartiere für Asylwerber in Vorbereitung

Im vergangenen halben Jahr sind mehr als 1.000 Flüchtlinge in die Steiermark gekommen. Insgesamt werden derzeit 4.140 Asylwerber betreut. Durch den Konflikt in Syrien reißt der Flüchtlingsstrom nicht ab. In der Steiermark werden weitere Quartiere vorbereitet.

Die Landeshauptleutekonferenz verpflichtete sich vor zwei Wochen, dass die Länder bis Ende Jänner alle ihre Quote erfüllen. Der Flüchtlingsstrom hält auch in den Wochen vor Weihnachten an. Die Herausforderung ist, genug Quartiere bereit zu stellen.

Woche für Woche neue Quartiere

Derzeit kommen jede Woche rund 900 Flüchtlinge nach Österreich, in der Hoffnung hier Schutz und Sicherheit zu finden. Etwas mehr als 100 davon nimmt die Steiermark auf. Woche für Woche werden so viele Quartiere geschaffen, dass die Steiermark die Asylwerber-Quote möglicherweise schon vor Ende Jänner erfüllen kann. „Wir sind bei knapp 98 Prozent. Uns fehlen jetzt auf 100 Prozent noch 89 Plätze und ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen vor Weihnachten das Ziel noch erreichen werden“, sagt Soziallandesrat Siegfried Schrittwieser(SPÖ).

Erstquartier soll geschlossen werden

In den vergangenen Monaten wurden 860 neue Plätze geschaffen. Das Erstquartier des Bundes in Spital am Semmering möchte Schrittwieser so bald wie möglich wieder schließen - und braucht dafür 200 weitere Plätze. „Mit dem Fliegerhorst Nittner gibt es ernsthafte Gespräche, auch mit dem Bundesministerium für Inneres und wir wollen dann versuchen, das Haus in Spital am Semmering zu verlegen, in den Fliegerhorst Nittner.“

Laut der Bürgermeisterin von Kalsdorf sei in der Frage, ob der aufgelassene Fliegerhorst zum Asyquartier wird, alles offen. Voraussetzung ist ein Käufer, laut Gemeinde gibt es aber weder den noch Interessenten - mehr dazu in Fliegerhorst Nittner als Asylquartier fraglich (22.11.2014).

Betten machen

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Fliegerhorst Nittner in Graz als Verteilerzentrum

Der stillgelegte Fliegerhorst Nittner in Kalsdorf bei Graz soll dann auch als sogennanntes Verteilerzentrum fungieren. Die Mehrheit der Flüchtlinge kommen derzeit aus Afghanistan, Russland und Syrien. In den meisten Fällen handelt es sich um alleinstehende Männer, die Frau und Kinder zurücklassen mussten. Andere sind selbst noch Jugendliche. 40 von ihnen haben im Haus Welcome in Graz Zuflucht gefunden. Sie lernen auch Deutsch, damit sie dann eine Schule besuchen oder eine Ausbildung machen können.

Sprache verhindert Zugang zum Arbeitsmarkt

Die syrischen Flüchtlinge bekommen ihren Flüchtlingsstatus oft schon nach wenigen Wochen. Das bedeutet aber auch, dass sie noch kaum Integrationsmaßnahmen in Anspruch nehmen konnten: „Das heißt, viele Menschen beherrschen überhaupt noch nicht die Sprache, hätten theoretisch Zugang zum Arbeitsmarkt und eine dritte Herausforderung ist das mit der Wohnversorgung“, sagt Franz Waltl, Bereichsleiter der Caritas.

Denn die Flüchtlinge müssen die Asylwerberheime spätestens vier Monate nach ihrer Anerkennung verlassen. Die Aussicht auf Arbeit ist zu diesem Zeitpunkt sehr gering: „Wir sehen, dass die Menschen sehr gut qualifiziert sind und auch Sprachkennntnisse nachholen“, sagt Karl Heinz Snobe vom Arbeitsmarktservice Steiermark. Jedoch ziehen die Flüchtlinge oft bereits innerhalb weniger Monate weiter in ein anderes Bundesland oder Land.

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