Zotter-Projekt: Kakao statt Drogen in Kolumbien

Kakao statt Drogen: Dieses einzigartige Projekt hat die Zotter Schokoladenmanufaktur vor vier Jahren gestartet. Gemeinsam mit der kolumbianischen Regierung wurden Bauern gefunden, die statt Koka- auf Kakaopflanzen setzen.

In den letzten zehn Jahren konnte in Kolumbien die Drogenanbaufläche mehr als halbiert werden. Hauptgrund dafür war die engagierte Politik Kolumbiens. Mit ein Grund war aber vor allem auch die Mithilfe der internationalen Gemeinschaft.

Anbaufläche wurde drogenfrei

Durch alternative Entwicklungsprojekte des Büros für Drogen-und Verbrechensbekämpfung der UNO wurde 150.000 Bauern der Ausstieg aus dem Kokaanbau und der Anbau anderer Pflanzen, wie zum Beispiel Kakao, ermöglicht. So wurde eine Anbaufläche von vier Millionen Hektar, als etwa die Fläche der Niederlande, drogenfrei.

Steiermark heute-Reporterin Sigrid Maurer berichtet über das Zotter-Projekt in Kolumbien:

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„Kakao statt Koka“

Eines dieser Projekte ist das Projekt „Kakao statt Koka“, welches der steirische Schokoladeerzeuger Josef Zotter ins Leben gerufen hat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte nun der erste Kakao dieses Projektes präsentiert werden: „Das Land hat solche Probleme und hat so ein Image bei uns. Wenn man Kolumbien hört, denkt man immer sofort an Drogen, Mafia und Mord. Dabei ist das gar nicht so. Ich kenne mittlerweile so viele Leute, die total nett und auch hoch gebildet sind. Man sieht, Konsum hat schon auch eine politische Auswirkung“, sagt Zotter.

„Hoffnung auf friedliche und legale Zukunft“

Denn dieses Projekt ermöglicht Kleinbauern in Kolumbien, sich aus der Abhängigkeit der Drogenmafia, der Illegalität und der Armut zu befreien. 234 Familien aus den ärmsten Gegenden Kolumbiens pflanzen jetzt fair gehandelten Bio-Kakao statt Koka an.

Schokolade

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Zehn Tonnen Kakao aus Kolumbien werden von Zotter verarbeitet

„Die Bauern waren von der Gewalt vollkommen fertig. Ihre Zukunft und die ihrer Kinder waren wirklich sehr pessimistisch. Und dann gibt es eben diese Projekte, die ihnen Hoffnung für die Zukunft geben. Es ist nicht nur Geld und nicht nur Export-Markt. Es ist eine Hoffnung auf friedliche und legale Zukunft für sie und besonders für ihre Kinder“, so Aldo Lale-Demoz, stellvertretender Direktor des Büros für Drogen und Verbrechensbekämpfung der UNO. Zehn Tonnen Kakao sind bereits angekommen, weitere zehn Tonnen sind in Arbeit und sollen bald von Zotter verarbeitet werden.

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