Tote bei Autounfall: Steirer angeklagt

Ein 81-jähriger Steirer fuhr im Sommer 2014 mit dem Auto über eine abgesperrte Baustelle und landete im Wasser - dabei starben seine Frau und sein Schwager. Die Anklage lautete auf fahrlässige Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen.

Der Prozess gegen den 81-Jährigen wegen fahrlässiger Tötung war für Freitag anberaumt, wurde aber vertagt.

„Ich habe nichts Falsches gemacht“

„Fühlen Sie sich schuldig?“, fragte Richterin Michaela Lapanje den Angeklagten, der bis zu diesem Vorfall noch nie einen Unfall gehabt hatte. „Ja, aber ich habe nichts Falsches gemacht“, beteuerte der Angeklagte. Er schilderte, wie er an diesem Abend im strömenden Regen auf der B65, der Gleisdorfer Straße, nach Hause gefahren sei. „Haben Sie etwas getrunken?“, interessierte die Richterin. „Nein, obwohl wir in einer Buschenschank waren“, meinte der Befragte.

Schild stand links - „hab nicht gedacht, das es mir gilt“

In Sinabelkirchen, im Bezirk Weiz, fiel ihm zwar das Schild auf, das eine Baustelle absperren sollte, aber es stand links, daher „hab ich nicht gedacht, dass es mir gilt“. Der Wagen schlitterte auf der Baustelle über zwei Absperrgitter, die am Boden lagen und soll auch über eine 20 Zentimeter hohe Fräskante gefahren sein. „Dann hat es plumps gemacht“, schilderte der 81-Jährige den Sturz ins Wasser, die Brücke war nämlich zuvor abgerissen worden.

Es gelang nicht Hilfe zu rufen

Tragischerweise gelang es beiden Männern, die vorne saßen, nicht, mit ihren Handys Hilfe zu rufen. In der Aufregung rutschten ihnen die Mobiltelefone aus der Hand und landeten im Wasser. Dem Beschuldigten gelang es seinen Gurt zu öffnen und den des Bruders mit einem Taschenmesser durchzuschneiden. Die beiden konnten sich retten, die Frau hatte schwere Kopfverletzungen erlitten und starb ebenso wie der Mann seiner Schwester.

Ungeklärt ist die Frage, ob die Baustelle tatsächlich mangelhaft gesichert war und wer dafür verantwortlich ist. Die Ermittlungen sind diesbezüglich noch nicht abgeschlossen.