Wenn die Rettung zur Kostenfalle wird

Fast 2.300 Mal mussten die steirischen Flugretter im letzten Jahr abheben. Was viele nicht wissen: Kommt der Rettungshubschrauber bei Bergnot oder etwa wegen eines Freizeitunfalls, müssen die Kosten vom Verunglückten selbst getragen werden.

Fast 2.300 Einsätze flogen die ÖAMTC-Rettungshubschrauber im Vorjahr in der Steiermark, Tendenz steigend - mehr dazu in Deutlich mehr Einsätze für Flugrettung (2.1.2015). Die oft schwierige Entscheidung darüber, ob ein Hubschrauber eingesetzt wird, hat die Landesleitstelle des Roten Kreuzes zu treffen, sagt deren Leiter Bernt Senarclens de Grancy.

Wenn es auf’s Tempo ankommt

Die Kostenfrage spiele dabei keine Rolle: „Grundlegend gibt es keine Entscheidung für oder wider einen Notarzthubschrauber, sondern grundlegend geht es darum: Wird ein Notarzt vor Ort beim Patienten benötigt oder nicht? Wenn dieser benötigt wird, dann ist die Entscheidung zu treffen, ob bodengebunden oder ob mit Hilfe eines Notarzthubschraubers die schnellstmögliche Versorgung gewährleistet ist“, so Senarclens de Grancy.

Rettungshubschrauber

ORF.at/Dominique Hammer

Ob der Rettungshubschrauber kommt oder nicht, ist keine Frage des Geldes

Fast die Hälfte der Hubschraubereinsätze wurde 2014 aufgrund von internistischen oder neurologischen Notfällen notwendig, wo also der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle spielt - bei medizinischen Notwendigkeiten wie diesen werden die Kosten vom Sozialversicherungsträger und dem Land Steiermark getragen, das die Flugrettung seit dem Vorjahr mit rund 1,2 Millionen Euro jährlich subventioniert - mehr dazu in Steirische Flugrettung bleibt bei ÖAMTC (23.5.2014).

Einsatz kann bis zu 4.000 Euro kosten

Anders sieht es bei Bergnot bzw. Freizeitunfällen im alpinen Gelände aus, wo es 2014 281 Einsätze gab. Vor allem verletzte Skifahrer und Wanderer mussten von den steirischen Bergen geholt werden, sagt Hans-Peter Auer vom ÖAMTC: „Es passiert leider den Schwammerlsuchern, die auf einem normalen Wegstück ausrutschen, sich den Knöchel brechen, und es keine andere Möglichkeit des Bergens und des Transportes ins Krankenhaus gibt - der ist dann - wenn er nicht vorgesorgt hat - mit Kosten von bis zu 4.000 Euro konfrontiert.“

Rund 100 Steirer bekamen im Vorjahr eine derartige Rechnung, die aber leicht zu verhindern wäre - zum Beispiel mit dem ÖAMTC-Schutzbrief oder einer Mitgliedschaft bei den Naturfreunden, beim Alpenverein oder auch beim Roten Kreuz. Damit sind auch Kosten für Hubschrauber-Einsätze bei Freizeitunfällen abgedeckt.

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