Höhepunkt der Grippewelle nach Semesterferien

Viele Steirer hüten derzeit das Bett. 5.505 Krankmeldungen verzeichnete die Gebietskrankenkasse vergangene Woche – darunter 120 echte Grippefälle. Der Höhepunkt der Grippewelle wird nach den Semesterferien erwartet.

Der praktische Arzt Hans-Jörg Pruckner aus Lannach hat in den vergangenen Tagen viele Patienten mit ähnlichen Symptomen untersucht. „Das ist ein Gemisch aus grippalen Infekten, Verkühlung, Husten bei Kindern und der echten Influenza.“

Grippe

APA/dpa/Arno Burgi

Der Höhepunkt der Grippewelle wird nach den Semesterferien erwartet

Mitten in Grippewelle

Der Höhepunkt der Grippewelle wird erst nach den Semesterferien erwartet, sagt Odo Feenstra von der Landessanitätsdirektion: „Also wir sind jetzt wirklich mitten drinnen in der Grippewelle, noch am aufsteigenden Ast. Wir rechnen mit noch mehr Erkrankungen, und ich schätze, dass in zwei bis drei Wochen der Gipfel erreicht sein wird.“

Lungenentzündung als Grippebegleiter

Sehr hohes Fieber und starke Gliederschmerzen sind Anzeichen für eine echte Grippe. Experten raten in diesem Fall unbedingt einen Arzt aufzusuchen, da auffallend viele Patienten heuer auch an einer Lungenentzündung erkranken: "Das hat einfach mit dem Stamm zu tun, jedes Jahr hat man ja andere Stämme der Grippe und heuer hat man einfach einen Stamm, der auch eine Lungenentzündung hervorruft.“

Impfmoral gleichbleibend schlecht

Für eine Grippeimpfung ist es zu spät - wenngleich die Impfmoral der Steirer generell besser sein könnte, sagt Feenstra: „Die Impfmoral hinsichtlich Grippe der Steirerinnen und Steirer ist gleich geblieben, nämlich gleichbleibend schlecht. Wir liegen bei etwa zehn Prozent der Bevölkerung und im Vergleich etwa zu Italien, Spanien aber auch zu den USA sind wir da sehr, sehr weit drunter.“ Denn in den genannten Ländern ist zumindest jeder zweite gegen Grippe geimpft, in den USA sind es sogar 70 Prozent.

Die Steirer sind und bleiben Impfmuffel - das gilt vor allem für die Grippeimpfung, wie eine Bilanz der Grippeimpfaktion des Landes aus dem Jahr zeigt. Laut Expertenmeinung liege die geringe Teilnahme an der Schutzrate der Impfung, aber auch am warmen Wetter - mehr dazu in Teilnahme an Grippe-Impfaktion weiter gesunken (30.1.2014).