Drogentod eines Mädchens: Verhandlung vertagt

Der Prozess rund um den Drogentod einer 15-Jährigen ist am Mittwoch in Graz vertagt worden. Zwei Verdächtige sind angeklagt, nur einer verantwortete sich vor Gericht, der andere hatte vor einem falschen Verhandlungssaal gewartet.

Weil in seiner Wohnung eine 15-Jährige an Drogen gestorben ist, musste sich ein 26-Jähriger am Mittwoch in Graz wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten. Das Mädchen soll in seiner Anwesenheit Ecstasy genommen haben.

Angeklagter fühlte sich nicht schuldig

Der Mann fühlte sich am Mittwoch beim Prozess im Grazer Straflandesgericht nicht schuldig: „Ich habe ihr gesagt, sie darf das nicht.“ Die 15-Jährige war in der Nacht auf den 30. August vergangenen Jahres gestorben - mehr dazu in 15-Jährige stirbt an Drogencocktail. Das Mädchen war mit einer gleichaltrigen Freundin in der Wohnung des Angeklagten. „Wir wollten meinen Geburtstag feiern“, erklärte die Zeugin vor Gericht. Ihre Freundin habe vorher schon Kokain genommen, dann bekam sie eine halbe Tablette Ecstasy - ob vom Beschuldigten oder seinem Bekannten, ließ sich nicht hundertprozentig klären. Etwas später soll die Schülerin noch eine ganze Tablette Ecstasy genommen haben.

Rettung kam zu spät

Die Zeugin rührte die Drogen nicht an, sie rauchte nach eigenen Angaben nur etwas Marihuana: „Ich habe einen Herzfehler.“ Ihre Freundin begann dann zu zittern und war nicht zu beruhigen. Als der Angeklagte die Rettung rief, war es bereits zu spät. Die 15-Jährige starb an einem Lungenödem und einer Hirnschwellung, beides hervorgerufen durch Ecstasy, wie Gerichtsmedizinerin Regina Gatternig erläuterte.

Angeklagt waren außerdem die Bedrohung eines Discjockeys mit einem Messer und unerlaubter Waffenbesitz. Offen waren auch noch zwei Vorstrafen, die bisher auf Bewährung verhängt wurden.

Zweiter Verdächtiger erschien zu spät

Am Mittwoch hätte noch ein Bekannter des 26-Jährige vor Gericht stehen müssen, doch dieser erschien nicht zur Verhandlung. Erst zu Mittag tauchte der Mann auf, es stellte sich heraus, dass er seit 9.00 Uhr vor einem falschen Verhandlungssaal gewartet hatte. Bei seiner Befragung erklärte er sich nicht verantwortlich für den Tod des Mädchens. Beide Männer beschuldigten sich gegenseitig, der 15-Jährigen das Ecstasy gegeben zu haben. Es sollen noch weitere Zeugen gehört werden. Daher wurde die Verhandlung vertagt. Sie wird am 30. März fortgesetzt.