Feinstaub: Jahresgrenzwert bereits überschritten

Bereits im ersten Quartal 2015 ist in Graz und in Leibnitz der Feinstaub-Jahresgrenzwert überschritten worden. In den anderen Bundesländern war dagegen die Feinstaubbelastung in den ersten drei Monaten vergleichsweise gering.

Feinstaub Messstelle Messung

dpa/dpaweb/Felix Heyder

Die Hotspots

Anzahl der Tage mit mehr als 50 Mikrogramm PM10 pro Kubikmeter Luft im 1. Quartal 2015

  • 32 Tage: Graz-Süd
  • 31 Tage: Graz-Don Bosco
  • 28 Tage: Graz-Ost, Leibnitz
  • 17 Tage: Köflach
  • 13 Tage: Kittsee
  • 12 Tage: Graz-West, St. Andrä im Lavanttal, Linz-Römerberg, Wien-Taborstraße

Österreichs Immissionsschutzgesetz Luft schreibt vor, dass an maximal 25 Tagen die Tagesfeinstaubbelastung höher als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft sein darf.

Graz und Leibnitz

„Die stärkste Feinstaubbelastung weist die Messstelle Graz-Süd auf, wo an 32 Tagen der Tagesgrenzwert überschritten wurde“, so Bettina Urbanek, Expertin des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ); auch die Messstellen Graz-Don Bosco (31 Tage), Graz-Ost (28 Tage) und Leibnitz (28 Tage) überschritten bereits jetzt den Jahresgrenzwert. Bei Graz und Leibnitz besteht die Gefahr, dass heuer auch der EU-Grenzwert von maximal 35 Tagen mit zu hoher Feinstaubbelastung überschritten wird.

Ende des vergangenen Jahres gab es noch gute Meldungen in Sachen Feinstaub: 2014 wurde der erlaubte Grenzwert nicht öfter als an 35 Tagen überschritten, womit auch die Vorgaben der EU erfüllt wurden - mehr dazu in Feinstaubbilanz so gut wie lange nicht mehr (31.12.2014).

Steiermark besonders betroffen

Außerhalb der Steiermark weist Kittsee im Burgenland die höchste Feinstaubbelastung auf - hier war an 13 Tagen zu viel Feinstaub in der Luft, in Linz-Römerberg, Wien-Taborstraße sowie in St. Andrä im Lavanttal wurde an zwölf Tagen der Grenzwert überschritten.

Zu viel Feinstaub kann krank machen

Zu viel Feinstaub in der Luft ist gesundheitsschädlich: „Je kleiner die Partikel sind, umso gefährlicher sind sie. Kleinstpartikel können in die Lungenbläschen und den Blutkreislauf eindringen und so zu Krebs, Atemwegs- und auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen“, sagte VCÖ-Expertin Urbanek.

Neben dem Heizen und der Industrie ist laut VCÖ vor allem der Verkehr ein großer Verursacher von Feinstaub: Beim Verkehr enthalten neben den Dieselabgasen, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als krebserregend eingestuft werden, auch Abgase von Benzin-Pkws mit Direkteinspritzung Feinstaub. Zusätzlich trägt der Verkehr durch die Aufwirbelung des Straßenstaubs (Reifenabrieb, Split usw.) zur Feinstaubbelastung bei.

Im Unterschied zu Industrieanlagen, die in der Regel außerhalb der Wohngebiete sind, gelangt der vom Verkehr verursachte Feinstaub meist dort in die Luft, wo Menschen wohnen oder unterwegs sind - die direkte Gesundheitsbelastung sei damit höher, heißt es vom VCÖ.

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