Nach Amokfahrt: Lenker war Cannabis-Konsument

Nach der Grazer Amokfahrt im Juni hat nun ein Gutachten ergeben, dass der Verdächtige Cannabis-Konsument war. Eine Konsumation am Tag der Fahrt lasse sich aber nicht eindeutig feststellen, so die Staatsanwaltschaft.

In der Blutprobe, die dem 26-Jährigen nach der Festnahme abgenommen wurde, seien „Stoffwechselprodukte von Cannabis“ festgestellt worden, so Staatsanwalt Christian Kroschl: Im gerichtsmedizinischen Gutachten werden diese Spuren als „inaktive Stoffwechselprodukte ohne psychoaktive Wirkung“ bezeichnet.

Konsumation am Tag der Fahrt nicht feststellbar

Allerdings konnte nicht festgestellt werden, zu welchem Zeitpunkt der 26-Jährige die Substanzen zu sich genommen hat und ob er am Tag der Tat ein Cannabisprodukt zu sich genommen hat, schilderte Kroschl. Bestätigt wurde vonseiten der Staatsanwaltschaft auch, dass der Verdächtige angab, am Vormittag des 20. Juni von einer jungen Frau, die er im Internet beim Chatten kennengelernt hatte, versetzt worden zu sein.

Drei Menschen starben

Bei der Amokfahrt Mitte Juni kamen drei Menschen ums Leben, 36 wurden verletzt; am Donnerstag befanden sich noch vier Personen im LKH Graz, wie LKH-Sprecherin Simon Pfandl-Pichler angab; ein Patient befinde sich noch „in einem kritischen, aber stabilen Zustand“.

Amokfahrer bleibt in Graz in U-Haft

Unterdessen stimmte das Landesgericht gegen eine Verlegung des Grazer Amokfahrers nach Wien: Bei einer Haftprüfungsverhandlung Anfang Juli wurde die U-Haft verlängert. Anfang August wird es eine weitere Haftprüfungsverhandlung geben - mehr dazu in Amokfahrer bleibt in Graz (7.7.2015).

Die Stadt Graz richtete eine zentrale Anlaufstelle für die Opfer und Betroffenen der Amokfahrt ein: Sie soll helfen, die psychosozialen, therapeutischen, juristischen und finanziellen Ansprüche zu klären - mehr dazu in Nach Amokfahrt: Anlaufstelle bleibt aufrecht (12.7.2015).

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