HCB-Blaukalk soll nach Eisenerz kommen

490 Tonnen gering mit HCB belasteter Blaukalk sollen aus Kärnten in die Steiermark transportiert und auf einer Deponie in Eisenerz gelagert werden. Der Umweltlandesrat zeigt sich darüber nicht erfreut.

Im Frühjahr 2014 sorgte der HCB-Skandal in Kärnten für Aufsehen - mehr dazu in HCB-Skandal: Eine Chronologie (kaernten.ORF.at). Nun soll mit dem Umweltgift HCB belasteter Blaukalk aus dem Kärntner Görtschitztal in eine Deponie in Eisenerz gebracht werden, meldet die APA.

Insgesamt 140.000 Tonnen vorhanden

Das Vorhaben durchlaufe laut Donau Chemie-Vorstand Franz Geiger gerade die Behördenwege. 490 Tonnen gering belasteter Blaukalk sollen transportiert werden. „Insgesamt lagern noch rund 140.000 Tonnen unterschiedlich mit HCB belasteter Blaukalk auf der Deponie in Brückl“, sagte Geiger.

Davon seien bereits 490 Tonnen analysiert und als „gering belastet“ eingestuft worden. Geiger geht davon aus, dass die Behörden grünes Licht für den Transport geben werden: „Da wir aber wissen, dass es sich dabei um ein äußerst sensibles Thema handelt, haben wir auch vorsichtshalber die steirische Landesregierung um ihr Zustimmung gebeten.“

„Okay“ der Landesregierung noch ausständig

„Rein vom Bescheid her ist eine Übernahme des Materials möglich, aber wir deponieren es nur, wenn die steirische Landesregierung das Okay gibt“, versichert Andreas Mehlmauer-Larcher, Geschäftsführer der Eisenerzer Restmüllverwertungs GmbH (RMVG).

Aus dem Büro von Umweltlandesrat Jörg Leichtfried (SPÖ) heißt es am Dienstag, dass die Ablagerung des HCB-belasteten Blaukalks in der Deponie in Eisenerz keine Genehmigung des Landes Steiermark bedürfe. Das Ministerium ist als Behörde zuständig und kann das absegnen. „Wir haben aber natürlich keine Freude damit“, erklärt Büroleiter-Stellvertreter Peter Gspaltl.

Steiermark kann nicht entscheiden

Man wolle sich den Fall nun noch genauer anschauen, doch da es sich um kein Genehmigungsverfahren handle, könne seitens des Landes weder ein Okay noch ein negativer Bescheid ausgestellt werden, so Gspaltl. Ein politisches Statement wolle man sich bis zur abgeschlossenen Prüfung vorbehalten.

Laut Mehlmauer-Larcher handle es sich um eine spezielle Altlast, die am Erzberg gelagert werden kann. Dabei wird der Blaukalk mit Lkw angeliefert und auf Kunststoff und Abdichtungen geschüttet. Anschließend wird das Material überschüttet. Die Deponie befindet sich in einem Bereich des Erzberges, an dem früher taubes Gestein abgelagert worden war. Seit 1993 werden dort zwei Typen von Müll gelagert: Reststoffe und Massenabfall.