Arbeitslosigkeit weiter im Steigen

39.291 Menschen waren im Juli in der Steiermark arbeitslos - im Vergleich zum Vorjahr sind das 2.700 mehr, ein Anstieg um 7,4 Prozent. Jedoch gibt es nun auch deutlich mehr neue offene Stellen am Arbeitsmarkt.

AMS-Steiermark-Geschäftführer Karl-Heinz Snobe weist trotz der tristen Zahlen - zählt man jene dazu, die sich in einer Schulung des AMS befunden haben, waren im Juli in der Steiermark 46.500 Menschen ohne Beschäftigung - dennoch auf eine positive Entwicklung des Stellenmarktes hin: „Wir haben um 34 Prozent mehr offene Stellen, das sind deutlich über 1.000 Stellen, die wir mehr haben. Das ist für uns ein erstes zartes Zeichen dafür, dass die Wirtschaft etwas anspringt.“

Knapp über dem Bundesdurchschnitt

Laut einer Aussendung des Sozialministeriums waren in Österreich im Juli 376.522 Menschen ohne Beschäftigung, der Zuwachs an Arbeitslosigkeit wird mit 7,2 Prozent beziffert - die Steiermark liegt also knapp über dem österreichweiten Schnitt - mehr dazu in Über sieben Prozent mehr Arbeitslose (news.ORF.at).

Grafik zur Arbeitslosigkeit im Juli 2015

Grafik: ORF.at; Quelle: AMS/Sozialministerium

Mehr Arbeitslose - mehr Beschäftigte

Generell herrscht am steirischen Arbeitsmarkt laut Snobe eine paradoxe Situation: Auf der einen Seite steigt die Arbeitslosigkeit, auf der anderen Seite gibt es aber eine deutliche Zunahme bei den unselbständig Beschäftigten: „Dieses Monat ist das erste Mal überhaupt in der Geschichte die Halbe-Million-Grenze geknackt worden - wir haben mit 503.000 unselbständig Beschäftigten in der Steiermark Ende Juli um 5.000 Beschäftigte mehr als noch vor einem Jahr, aber eben auch um 2.700 arbeitslose Menschen mehr.“

Schwaches Wirtschaftswachstum „ein Killer“

Eine immer größere Rolle spiele da die Zeit - Langzeitarbeitslosigkeit ist weiter im Steigen, so Snobe: „Wir sehen, dass wir nicht zusätzliche Arbeitslose bekommen, sondern dass wir sie bisher nicht auf offene Stellen gebracht haben, das heißt die Dauer der Arbeitslosigkeit hat deutlich zugenommen: Durchschnittlich dauert Arbeitslosigkeit heute um 40 Tage länger als vor einem Jahr.“

Arbeitskräfte wären also zur Genüge vorhanden, doch aufgrund der schwachen Wirtschaft kann sie der Arbeitsmarkt nicht aufnehmen, so Snobe: „Wirtschaftswachstum unter einem Prozent ist ein Killer - hier brauchen wir 2,5 Prozent, damit Arbeitslosigkeit signifikant sinken kann.“

Arbeitslosigkeit kein regionales Problem

Schließlich kann ein Steigen der Arbeitslosenzahlen nicht auf eine einzelne Region der Steiermark beschränkt werden: Im Vorjahresvergleich stieg die Zahl der Beschäftigungslosen in Weiz mit 14,1 Prozent am stärksten, gefolgt von Leoben und Leibnitz; lediglich in Gleisdorf und Murau sank die Arbeitslosenrate.

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