Steiermark bekommt Flüchtlingskoordinator

Ab September bekommt die Steiermark einen neuen Flüchtlingskoordinator: Der ehemalige Leiter des Katastrophenschutzreferates, Kurt Kalcher, übernimmt diese Position. Im Land will man so den Flüchtlingsstrom gezielt in planbare Bahnen lenken.

Als Flüchtlingskoordinator soll Kalcher die erste Ansprechperson in der Steiermark beim Thema Asyl sein. Die Kernaufgabe des neuen Flüchtlingskoordinators beschreibt Soziallandesrätin Doris Kampus so: „Mit den Gemeinden vor Ort in vielen, vielen Gesprächen und natürlich auch mit der Bevölkerung zu guten Lösungen zu kommen, was mögliche Quartiere betrifft.“

Schützenhöfer fordert nationalen Schulterschluss

Zu einer guten Lösung zu kommen sei notwendig, betont Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Er spricht wörtlich von Völkerwanderung: „Die Dimension, die wir jetzt erleben, kannten wir bisher nicht. Mir geht es darum, und uns in der Steiermark geht es darum, dass wir an alle appellieren, dass wir zu einem nationalen Schulterschluss kommen, in der Flüchtlingsfrage, und dass wir von primitiven Schuldzuweisungen absehen.“

Kleine Quartiere werden gesucht

Derzeit beträgt die Flüchtlingsunterbringungsquote in der Steiermark nur 90,5 Prozent. Bis Jahresende werden insgesamt rund 600 Unterbringungsplätze erforderlich sein, sagte Soziallandesrätin Kampus: „Wir gehen gemeinsam den Weg der kleineren Quartiere. Von Zelten wollen wir gar nicht reden, das wurde auch vom Landeshauptmann immer massiv abgelehnt - und zu Recht. Und wir reden auch Gott sei dank noch nicht von Containern.“

Alle Organisationen sind gefordert

Doch gerade kleine Quartiere zu lukrieren und Flüchtlinge in weiterer Folge optimal zu betreuen sei eine große Herausforderung, sagte der neue Flüchtlingskoordinator. Er vergleicht es mit der Koordination nach Naturereignissen, wie Murenabgängen: „Und wenn man das rechtzeitig weiß, dass man etwas verhindern kann, dann glaube ich schon, dass wir das in einer Gemeinsamkeit mit sämtlichen Organisationen zustande bringen.“