Eis & Co: Wer vom Tropensommer profitierte

Die große Hitze ist zwar vorbei, sie hat aber in einigen Branchen für volle Kassen gesorgt: Speiseeis und Mineralwasser sowie Kühlgeräte fanden reißenden Absatz, aber auch der Tourismus profitierte.

Im zweitheißesten Sommer der Geschichte wurden vor allem die Eisgeschäfte und Bäder gestürmt. Allein in den sieben Bädern der Holding Graz wurden bis zum vergangenen Wochenende 367.000 Badegäste gezählt - im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 38 Prozent - mehr dazu in Steirische Freibäder dank Hitze auf Rekordkurs (9.8.2015).

Eisbecher

dpa/Daniel Reinhardt

Vor allem alles, was kühlte, war heiß begehrt

Starkes Plus in Sachen Kühlung

Über Zuwächse freue sich aber auch der Handel, sagte Gerhard Wohlmuth, Spartenobmann in der Wirtschaftskammer: „Es hat tatsächlich so ausgesehen, dass alle die, die Kühlanlagen oder Kühlgeräte verkauft haben, ein starkes Plus haben, also in diesem Bereich kann man sagen, dass wir zeitweise auch zweistellige Zuwachsraten haben. Es gibt natürlich Sparten, wo es etwas schwieriger war, aber im Großen und Ganzen können wir sagen, dass wir ein nominelles Plus haben.“

50 Prozent mehr Mineralwasser

Größer war heuer auch das Verlangen nach kühlenden Getränken - das bestätigte auch Ludmilla Starzinger, Geschäftsführerin der Mineralwasserfirma Long Life in Bad Radkersburg: „Wenn große Hitze ist, wird vor allem mehr Mineralwasser getrunken. Wir haben sicherlich eine Steigerung von 50 Prozent in den Sommermonaten.“

Jahrhundertsommer für Tourismus

Auch der Tourismus spricht von einem Jahrhundertsommer: Mehr als eine Million Gäste besuchten heuer die Steiermark. 90 Prozent der touristischen Angebote hätten davon profitiert, sagt Hans Spreitzhofer, Hotelier und Spartenobmann der Wirtschaftskammer: „Alles, was rund ums Wasser stattgefunden hat, und vor allem auch in höheren Lagen - diese touristischen Angebote haben absolut geboomt und waren der absolute Renner“, so Spreitzhofer.

Allein die vier Planai-Bahnen wurden im Sommer von bis zu 7.000 Gästen täglich genutzt, was laut Geschäftsführer Georg Bliem einem Plus von bis zu 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht - mehr dazu in Die Berge werden immer beliebter (14.8.2015).

Landwirtschaft: Mal besser, mal schlechter

Zwiegespalten ist die Bilanz in der Landwirtschaft: Denn während die Sonne dem Wein - mehr dazu in Weinbauern vorsichtig optimistisch (25.7.2015) -, den Äpfeln und teils auch dem Kürbis gut tat, litten Käferbohne und Chinakohl eher darunter.